Erzählzeit ohne Grenzen | Monica Cantieni
Das diesjährige Literaturfestival «Erzählzeit ohne Grenzen» stand unter dem Motto Familienbande. Mit dabei: Monica Cantieni mit ihrem Roman «Grünschanbel». Gelesen wurde in Schaffhausen, Singen und insgesamt 26 Nachbargemeinden beidseits der Grenze.
Alles dreht sich um Familienbande
Beim zweiten deutsch-schweizerischen Literaturfestival «Erzählzeit ohne Grenzen» vom 28. März bis 3. April 2011 waren Familienbande das Leitthema. An diesem grenzüberschreitenden Festival beteiligten sich neben den beiden Städten Schaffhausen und Singen 26 Nachbargemeinden. 33 Autorinnen und Autoren waren zu Gast, und 44 Veranstaltungen standen auf dem Programm. Gelesen wurde über das Verhältnis zu Eltern, Kindern und Geschwistern, über Verstörungen und Brüche zwischen den Generationen, über die Suche nach Spuren und Identitäten, deren Verlöschen, über Verlassenwerden, Verlust und Trauer, über Erkenntnisgewinn und Neuentdeckung des vermeintlich Vertrauten.
Monica Cantieni
Eine der Autorinnen war Monica Cantieni, die aus ihrem Roman «Grünschnabel» vorlas. «Mein Vater hat mich für 365 Franken von der Stadt gekauft.» So beginnt die Geschichte eines Kindes, das, zur Adoption freigegeben, bei neuen Eltern im Immigrantenmilieu der 1970er Jahre landet. Inmitten dieser bunt gemischten Umgebung versucht das Kind Fuss zu fassen und sich, mit Hilfe einer Wörtersammlung in vielen Streichholzschachteln, zurechtzufinden. Was nicht so einfach ist; und richtig gross werden die Probleme, als es beim italienischen Gastarbeiter im Kleiderschrank eine Entdeckung macht, die eine Lawine auslöst.