Theater Luzern | LIEBE/ Eine argumentative Übung
Das Stück ist eine leidenschaftliche Suche nach Aufrichtigkeit.
Im Cartoon «Popeye» von Elzie Segar trifft die Hauptfigur Popeye auf Olivia. Er ist tätowiert und verwegen, ein angstfreier Muskelmann. Sie ist unterwürfig, mager und ausgestattet mit einer hohen Piepsstimme. Ihr Vokabular erschöpft sich nahezu in einem Wort: «Help!» «Rundum fantastisch. (…) Hier glänzt wirklich alles: die Darstellerinnen Helene Krüger, Tini Prüfert, Anja Signitzer. Regie, Buch, Bühnenbild. Der Ort UG. Chapeau!» Luzerner Zeitung
Wie kommt es dann, dass wir uns voreinander schämen?
In «LIEBE» ist alles anders: Die Autorin Sivan Ben Yishai macht die weibliche Nebenfigur zur Hauptdarstellerin; und die beiden Comicfiguren werden zu Folien für heutige heterosexuelle Paarbeziehungen. Halten wir uns nicht alle für aufgeklärt? Für feministisch und emanzipiert? Wie kommt es dann, dass wir uns voreinander schämen? Und warum gibt es noch immer so viel Ungesagtes – etwa, wenn es um Sex geht? «LIEBE/ Eine argumentative Übung» ist eine Untersuchung: Immer tiefer gräbt sich die Handlung hinein in den häuslichen Raum eines jungen Paares. Das ist mal zum Lachen und mal zum Heulen.
Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann
Die Regisseurin Antje Schupp klopft die teilweise hinreissend komischen Etüden über eine Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann auf das Erbe hin ab, das die beiden in sich tragen: gesellschaftlich, familiär, emanzipatorisch, patriarchal, aufgeklärt, abgeklärt – denn all dies lässt sich mitnichten so einfach abstreifen wie eine Unterhose vor der Liebesnacht.