ultra & Ensemble Flashback | Stück für die Schwerkraft
Eine kontemplative und minimalistische Zeit-Raum-Inszenierung lädt ein, in Berührung zu kommen mit dem, worauf wir gründen, woran wir hängen.
Würde uns die Erde nicht halten, flögen wir davon. Dieser Verbundenheit widmet das Kollektiv «ultra» ein Stück über das Fallen und das Schwere, über die Schönheit des Fliegens, die Leichtigkeit des Sich-Lösens. Die Existenzialisten haben davon gesprochen, der Mensch sei in die Welt geworfen. Wenn er geworfen ist, dann ist er auch gefallen. Darin besteht seine Freiheit. Das Werk ist eine Verbeugung vor der Gravitation und dem Schweren und gleichzeitig feiert es das Leichtsein, den Leichtsinn.
Geworfen und Gefallen
Das Stück findet auf einer optisch reduzierten Bühne statt. In einem dunklen Raum schafft es eine visuelle Konzentration, die derjenigen in Planetarien gleicht. Von den Planetarien schaut es sich die immersive Kraft ab, die das Eintauchen in eine Stimmung und einen optischen Eindruck erlaubt. Es holt Naturphänomene auf die Bühne, Kräfte, die wir nicht unter Kontrolle haben. Es lässt sie walten und gibt ihnen doch einen Rahmen. Es stellt sie aus, es spielt mit ihnen – als Nächstes mit der Schwerkraft. Insofern ist auch das Stück eine Metapher für den Tod, als Bild ein Memento mori, als Musik ein Requiem. Was fällt, zerschellt. Was nicht zerschellt, wird begraben unter dem nächsten, das fällt. Von der Schönheit des Fliegens war schon die Rede, des Abhebens, von der Leichtigkeit des Sich-Lösens. Fallen bedeutet aber eben auch, seinen Platz zu finden, die Anziehungskraft des Orts zu spüren, an den wir hingehen, wenn wir nicht mehr sind.