22. Internationale Kurzfilmtage Winterthur | This is Britain
Seit Jahrzehnten ist Grossbritannien nicht nur das Mekka des feinen, schwarzen Humors, sondern auch eine Hochburg des Kurzfilms.
Britische Kurzfilme zählen seit Langem zu den kreativsten und vielseitigsten weltweit. Mit ihrem Humor, ihrer Bissigkeit und ihrem unverblümten Blick auf gesellschaftliche Realitäten haben sie auch in Winterthur immer wieder Aufsehen erregt. Zwei Jahre nach der Brexit-Abstimmung präsentieren die Kurzfilmtage eine filmische Bestandsaufnahme einer Nation im Umbruch und werfen einen Blick zurück auf eine bewegte Filmgeschichte.
This Is Britain
Der Grosse Fokus: «This Is Britain» umfasst neun Programme von eindrücklicher Vielfalt: «It’s a Free Cinema» zollt den britischen Werken der 1950er Jahre Tribut. «British Classics» zeigt prägende Kurzfilme des sozialen Realismus von international renommierten Regisseuren wie Mike Leigh oder Andrea Arnold. «The Kids Are Alright» zeigt nicht nur den Schritt junger Protagonist*innen in die Erwachsenenwelt, sondern auch ihre Sicht auf soziale Probleme. Die Filme in «The Female Gaze» werfen einen weiblichen Blick auf feministische, aber auch postkoloniale Themen.
«To see oursels …»
«Nature and Its People» beleuchtet das vielschichtige Verhältnis zwischen Mensch und Natur, während «You’ll Never Walk Alone» Momentaufnahmen zwischen Nationalismus, Patriotismus und Fussball festhält. «Scotland: ‹To see oursels as ithers see us!›» widmet sich den Schotten und deren Aussenwahrnehmung. Eine Zusammenführung geschieht im Programm «Films in Dialogue», einer Screening-Reihe, welche die Arbeiten der Film-Künstler Luke Fowler und Alia Syed verbindet. «The Silly Side of Life» lotet die Grenzen des absurden und schwarzen Humors aus, der niemandem mehr als den Briten zugeschrieben wird.
Weitere Highlights
Daneben nimmt das Festival die bewegte Geschichte Georgiens in Fokus und präsentiert experimentelle Videowerke des renommierten kanadischen Künstlers Mike Hoolboom. Weitere kuratierte Programme ehren den legendären schwedischen Regisseur Ingmar Bergman und lassen Walt Disneys Zeichentrickserie «Silly Symphonies» in neuem Glanz erstrahlen. Darüber hinaus gibt es am Festival ein in Zusammenarbeit mit dem «Geneva International Film Festival» (GIFF) erdachtes Virtual Reality Cinema Programm sowie ein Kinder- und Jugendprogramm, das Schulen ebenso offen steht wie dem privaten Publikum.