Abrir puertas y ventanas
Drei Schwestern versuchen mit dem Tod ihrer Grossmutter umzugehen, als eine von ihnen ohne Vorankündigung plötzlich verschwindet. Der Film gewann am Festival del film Locarno 2011 den goldenen Leoparden.
Zum Film
In Buenos Aires neigt sich der Sommer dem Ende zu. Marina, Sofia und Violeta leben alleine in der grossen Villa ihrer kürzlich verstorbenen Grossmutter. Sie hat die drei Schwestern gross gezogen. Nun versucht jede der jungen Frauen auf ihre eigene Weise die Leere zu füllen, welche der Tod der Grossmutter hinterlassen hat: Marina widmet sich ihrem Studium und kümmert sich um den Haushalt, während Sofia hauptsächlich mit ihrem Aussehen und dem Ausgang beschäftigt ist. Violeta ihrerseits wandelt zwischen den Zimmern des Hauses und empfängt dabei gelegentlich einen älteren Mann. Die Zeit des Übergangs und der Ungewissheit scheint schwerelos und ohne Ende. Bis zu dem Herbsttag, an dem Violeta ohne Vorankündigung verschwindet.
Stimmen
Mumenthaler bleibt nahe bei ihren Figuren, sie verzichtet auf extreme Momente und Wendungen und holt dabei aus ihren Schauspielerinnen eine natürliche Intensität heraus, die staunen lässt. Es gibt keinen falschen Ton in diesem Film, kein aufgesetztes Bild, keine an ein Grundgerüst geschraubten Szenen. In seiner Natürlichkeit ist das ein Film, der an den japanischen Meister Hirokazu Kore-Eda erinnert, vor allem an sein leises Kinderdrama «Nobody Knows» von 2004. Michael Sennhauser