Albert Koechlin Stiftung | Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb
- Publiziert am 20. Januar 2016
Vier Innerschweizer Filmschaffende erhalten eine Unterstützung von je 15‘000 Franken, um ihre Filmidee für die zweite Runde im Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb der Albert Koechlin Stiftung weiter zu konkretisieren.
Überblick in Zahlen
Am 1. September 2015 lancierte die Albert Koechlin Stiftung ihr Engagement zur Förderung des Innerschweizer Filmschaffens. Mit Eingabeschluss vom 30. November 2015 wurde zum ersten Mal der Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb durchgeführt. Die Jurierung der ersten Runde in diesem zweistufigen Wettbewerb ist nun erfolgt. Es wurden fünfzehn Kurzfilmprojekte eingereicht: acht Dokfilme, drei Spielfilme, ein Animations-, zwei Spiel-/Dokfilme und ein Spiel-/Experimentalfilm.
Eindruck der Jury
Die Fachjury bewertete die Anzahl der Eingaben in Anbetracht der erstmaligen Durchführung als sehr positiv. Die Ausschreibung fand ein positives Echo, trotz des auffallend tiefen Frauenanteils (drei) und einer Konzentration auf den Wohnort Luzern. Die Jurymitglieder attestierten dem Gros der Eingaben eine hohe Qualität bezüglich Beschreibung der Projektidee, geplanter filmischer Umsetzung, Protagonisten und Themen.
Die Fachury
Die unabhängige Fachjury setzt sich zusammen aus:
Christoph Lichtin, Konsultativrat AKS, Leiter Kantonale Museen, LU, (Vorsitz)
Anna Thommen, Filmemacherin, BL, Nomination Schweizer Filmpreis 2014 für «Neuland» (Fiction/Non-Fiction)
Michaela Müller, Animationsfilmschaffende, SG & AR, Schweizer Filmpreis 2011 für «Miramare» (Animation)
Stefan Eichenberger, Contrast Film, BE & ZH, Berner & Zürcher Filmpreis 2015 für «Heimatland» (Produktion)
John Canciani, Künstlerischer Leiter Internationale Kurzfilmtage Winterthur (Vermittlung)
Die Prämierten der ersten Runde
Vier Filmschaffenden wurden aufgrund ihrer fundierten und speziell überzeugenden Kurzfilm-Exposés ausgewählt und mit je 15‘000 Franken zur Weiterbearbeitung ihrer Filmidee für die zweite Runde prämiert:
Fabian Biasio
Arbeitstitel: Auf dem Everest – Die Reise von Bruno Sensei
Kategorie: Dokfilm
Inhalt: Ein Mensch wie ein Baum gerät ins Wanken. Der Luzerner Karate-Meister, der als einer der erfahrensten Karate-Instruktoren ausserhalb Japans gilt, gerät in die Strudel fortschreitender Demenz. Er startet zur Königsetappe auf der wechselvollen Expedition seines Lebens. Der fortschreitenden Demenz hält er die Weiterentwicklung seiner Körperkunst entgegen.
Nikola Ilić
Arbeitstitel: Rakijada
Kategorie: Dokfilm
Inhalt: Ein Dorf steht Kopf – einmal im Jahr wird aus dem verschlafenen 300-Seelen-Dorf in Südserbien ein gewaltiger Festplatz, der vor Wetteifer strotzt. Ob in sportlichen Randdisziplinen wie Balancieren auf einer Holzlatte und Anheben von Traktoren oder in gesellschaftlichen Kollektivismen wie Schnapstrinken oder Blasmusik-Stakkatos, stets geht es darum, die Oberhand zu gewinnen.
Matteo Gariglio
Arbeitstitel: La Boca Story
Kategorie: Dokfilm
Inhalt: Wie gross kann die Liebe einer Mutter sein, bevor sie an ihr zerbricht? «La Boca Story» erzählt das Drama um die Familie Sepulveda, die sich mithilfe kleiner Gaunereien rund um das Stadion der argentinischen Boca Juniors ihr Überleben sichert. Mittendrin die Mutter Estela, die mit aller Kraft versucht, in dieser derben Welt ihre Familie zusammenzuhalten.
Justin Stoneham
Arbeitstitel: Rewind Forward
Kategorie: Dokfilm
Inhalt: Eine Hirnblutung im Jahre 1993 verändert das Leben einer Familie radikal – nichts ist mehr, wie es vorher war. Zwanzig Jahre nach dem traumatischen Ereignis wird die filmische Aufarbeitung zu einem Unterfangen, das aus einer persönlichen Auseinandersetzung mit Familiengeschichte(n) und hinter lassenschaften (Videobänder) universelle Aussagen eröffnet.
Zum Wettbewerb
Der Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb ist ein Ideenwettbewerb, der zukünftige Filmschaffende am Anfang ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Realisierung ihres ersten oder zweiten Filmes unterstützt. Auf der Basis eingereichter Exposés (Kurzfilmprojekte sämtlicher Kategorien von unter 30 Minuten Länge) werden vier Projekte mit je 15‘000 Franken prämiert und bei der Weiterbearbeitung gefördert. In der anschliessenden zweiten Runde wird ein Projekt ausgewählt und mit max. 50‘000 Franken zur filmischen Umsetzung unterstützt. Die Ausschreibung erfolgt jährlich und wird auch 2016 wieder lanciert werden.
Der Projektrat
Das Engagement der Albert Koechlin Stiftung im Bereich der Filmförderung umfasst auch das Format des Innerschweizer Filmpreises. Die beiden Wettbewerbs-Formate werden von einem Projektrat begleitet und unterstützt, der auch die jeweiligen Fachjurys wählt. Dem Projektrat gehören an:
Martino Froelicher, Projektleiter Albert Koechlin Stiftung (Vorsitz)
Albin Bieri, Vorsitz Innerschweizer Filmfachgruppe, Projektleiter Filmförderung Kanton Luzern
Edith Flückiger, Leiterin Studienrichtung Video HSLU
Lukas Hobi, Vorstand Film Zentralschweiz, Filmproduzent
Christoph Lichtin, Konsultativrat AKS, Leiter Kantonale Museen
Maria Müller, Vorstand Film Zentralschweiz, Filmemacherin
Christine Wyss, Kulturvermittlerin und Leiterin Geschäftsstelle Kulturkommissionen Kanton Bern (Berner Filmpreis)