Chaplin’s World | Der grosse Diktator
- Publiziert am 27. Februar 2021
Das Museum in Corsier-sur-Vevey erinnert mit einer Sonderausstellung an jenen Film, der Freiheit und Demokratie über Hass und Diktatur stellt.
Vor 80 Jahren, am 15. Oktober 1940, wurde der Film «Der grosse Diktator» zum ersten Mal auf die Leinwände New York’s projiziert. Kurz vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg war Charlie Chaplin einer der wenigen Filmemacher Hollywoods, die es wagten, die Gefahr des Nationalsozialismus anzuprangern. Im Zuge der gegenwärtigen Spannungen zwischen West und Ost ist die Diskussion zu den menschlichen Grundwerten, welche in der Hitler-Satire vermittelt werden, aktueller denn je.
«Der Grosse Diktator» war Chaplins erster Film mit Dialog. Chaplin spielt sowohl einen kleinen jüdischen Friseur, der im Ghetto lebt, als auch Hynkel, den diktatorischen Herrscher von Tomainia. In seiner Autobiografie hält Chaplin fest: «Man muss kein Jude sein, um Anti-Nazi zu sein. Alles, was man sein muss, ist ein normaler anständiger Mensch.»
Unveröffentlichtes Filmmaterial
Chaplin’s World in Corsier-sur-Vevey ehrt mit seiner Sonderausstellung einen Jahrhundertfilm und geht folgenden Themen nach. Wie bereitete sich Charlie Chaplin auf die Imitation von Adolf Hitler’s Mimik und Gestik vor? Was hat es mit den Parodienamen für Hitler, Göring und Mussolini auf sich? Wie stand Chaplin nach der Aufdeckung der Nazi-Gräueltaten zum eigenen Film? Beginnend mit einer Synopsis des Streifens und original Fotoabzügen führt die dreisprachige Ausstellung (de/fr/en) ihre Besucher*innen auf die Spuren des einfachen Friseurs, der sich der Verfolgung der Schergen des brutalen Diktators Hynkel ausgesetzt sieht. Unveröffentlichte, während den Dreharbeiten aufgenommene Fotografien des Regieassistenten Dan James beleuchten den Alltag am Set und zeigen bisher unveröffentlichte Szenen und Filmtricks aus Chaplin’s erstem Tonfilm. Die Uniform von Diktator Hynkel, welche Anfang Februar 2021 in einer Schweizer Privatsammlung wiederentdeckt wurde, wird ebenfalls Teil der Ausstellung sein. Die Ausstellung wurde koproduziert von Rencontres d’Arles, Roy Export S.A.S. (den Rechtsinhabern Chaplins), Institut pour la photographie de Lille und The Charlie Chaplin Museum Foundation.