Coronation
Ai Weiweis unglaublicher Film-Coup aus Wuhan!
Als sich noch keiner vorstellen konnte, wie schwerwiegend die Folgen der in Wuhan ausgebrochenen Epidemie für die gesamte Welt sein sollten, da war er schon einen Schritt weiter. Ai Weiwei, der wohl einflussreichste Künstler und Aktivist unserer Zeiten, hat Menschen innerhalb der abgeriegelten chinesischen Stadt Wuhan dazu gebracht, heimlich zu filmen. Sie waren sein Aug und Ohr. Ai Weiweis Dokumentation «Coronatio» ist noch bis 14. März beim FIFDH Genf im Streaming zu sehen.
Das Paradox der Verantwortung in der Pandemie
Podiumsgespräch mit Ai Weiwei
Samstag, 13. März 2021 | 19 Uhr
Zum Film
Januar 2020. Im Angesicht der Pandemie erfindet China ein neues Konzept: Eindämmung. Wuhan ist komplett abgeriegelt. Was passiert dort wirklich? Von Europa aus bat Ai Weiwei 12 Einwohner*innen von Wuhan, im Herzen der Hölle zu filmen, in Krankenhäusern, auf Lieferparkplätzen, in engen Wohnungen oder im Leichenschauhaus. Aus 500 Stunden Filmmaterial hat der Künstler ein filmisches Meisterwerk erschaffen, das einer von der Staatsräson hinweggefegten Bevölkerung endlich ein Gesicht und eine Stimme gibt.
Ai Weiwei wurde 1957 in Peking geboren. Er ist Bildhauer, Blogger, Fotograf, Architekt, Kurator und Filmregisseur. Mit seiner provokanten Kunst ist er das Sinnbild der Meinungsfreiheit in China und eine wichtige Figur in der Opposition zur chinesischen Regierung. 2011 von der Polizei verhaftet, verliess Ai Weiwei 2015 China. Nach ein paar Jahren in Deutschland lebt er jetzt in London. Der Künstler ist bekannt für seine zahlreichen Skulpturen und Dokumentarfilme, darunter «Human Flow». Sein neuester Film «Coronation», der die Entwicklungen in Wuhan angesichts der Coronavirus-Pandemie nachzeichnet und unter grösster Geheimhaltung gedreht wurde, wird erstmals auf dem Internationalen Filmfestival und Forum für Menschenrechte in Genf (FIFDH) gezeigt.
Die FIFDH ist die führende internationale Veranstaltung zum Thema Film und Menschenrechte. Seit 18 Jahren findet das Festival im Herzen der Menschenrechtshauptstadt Genf statt, parallel zur jährlichen Hauptsitzung des UN-Menschenrechtsrats im März.