Days Of The Bagnold Summer
Eine witzige und berührende Coming-of-Age Komödie, die Lust auf Urlaub, Musik und Fish & Chips entfacht.
«Es ist nicht meine Schuld, dass Du die langweiligste Person der Welt bist!», so Daniel Bagnold (gespielt von Earl Cave, Sohn von Nick Cave). Er liebt Metallica und eigentlich auch seine Mutter, aber dass er nun gezwungenermassen seine ganzen Sommerferien mit ihr in einer englischen Kleinstadt statt wie geplant mit seinem in Florida lebenden Vater verbringen muss, bringt den Teenager an den Rand des Nervenzusammenbruchs.
Zum Film
Hinter dem Vorhang aus fettigen Haaren mag sich ein netter Junge verbergen, aber zurzeit ist der pubertierende Daniel Bagnold (Earl Cave) einfach nur schlecht gelaunt. Es gibt ohnehin nicht viel, was er mag, ausser Heavy Metal, Cornflakes und seinen Kumpel KY. Eigentlich hätte Daniel die Sommerferien in Florida bei seinem Vater und dessen schwangeren Freundin samt Cabrio verbringen sollen. Als diese die Pläne kurzfristig absagen, stehen ihm nun auch noch sechs lange Wochen mit seiner langweiligen Mutter Sue (Monica Dolan) zuhause im englischen Vorort bevor.
arttv Rezension
Regisseur Simon Bird, bisher nur als Schauspieler bekannt, zeigt in seinem skurril-charmanten Erstling sein Talent zur Schaffung lakonischer Komik im Stil von Jim Jarmusch oder Aki Kaurismäki. Basierend auf einer schwarz-weissen Graphic Novel schafft es diese scharf beobachtete Studie über existenzielle Langeweile mit kräftigen Pastellfarben und einem stark aufspielenden Protagonistenduo, ein Lebensgefühl in der englischen Provinz zu vermitteln, wo die Zeit stillzustehen scheint. Nick Caves Sohn Earl (als pubertierender Heavy-Metal-Jünger in seiner ersten Kinohauptrolle) und Monica Dolan (als überforderte Mutter in einem Look, der an eine 70er-Jahre-Sonntagsschullehrerin erinnert) zeigen in dieser bewusst minimalistisch gehaltenen Coming-of-Age-Geschichte ein Maximum schauspielerischen Könnens.
Geri Krebs, arttv.ch