Dokumentarfilm | In the Name of Scheherazade or The First Beer Garden in Tehran
Über dir Kraft und die Magie des Geschichtenerzählens …
Was haben Scheherazade, die persische Erzählerin aus «1001 Nacht», und der erste bayrische Biergarten in Teheran gemeinsam? Beide sind Teil der Kulturgeschichte und spiegeln ein Gefühl von Zugehörigkeit. Ebenso erfrischend wie radikal bricht die Regisseurin mit dem Denken in Schablonen. Mit anarchischer Freude verschränkt sie Realität mit Fiktion und öffnet uns über die Kraft der Fantasie den Blick auf neue Wahrnehmungen.
Zum Film
Die iranische Regisseurin Narges Kalhor stellt mit ihrer höchst vergnüglichen Komödie alles, was wir als Geschichtenerzählen zu kennen glauben, auf den Kopf. Episoden aus der Geschichtensammlung «1001 Nacht» stecken den Rahmen des Films ab, der stilvoll die Klischees zum Leben in Iran und bei uns in Europa ad absurdum führt. Eine iranische Bierbrauerin lässt nicht locker, in Teheran den ersten Biergarten nach bayrischem Vorbild zu eröffnen, und kämpft unermüdlich gegen die Windmühlen der Bürokratie. Eine Berliner Künstlerin versucht unentwegt, ihre afghanischen Wurzeln abzuschütteln. Und die Regisseurin, selbst eine Figur im Film, ringt darum, ihren Film ohne Zugeständnisse an fremde Erwartungen fertigzustellen. Wäre da nicht der mysteriöse Herr Steinbrecher, der aus seinem wohl gepolsterten Bürosessel heraus unablässig nutzlose Ratschläge erteilt, wie der Film mit kleinen Anpassungen leichter sein Publikum finden könnte.
Stimmen
«Eine Hymne an die schiere Kraft und Freiheit der Kreativität.» – Giona A. Nazzaro, Visions du Réel | «Eine kluge Meditation über das Filmemachen, eine hintergründige Auseinandersetzung mit den Begriffen Heimat und Fremde, ein nachdenklicher Film über Vorurteile und kulturelle Ignoranz, aber vor allem ein witziger Film über all diese Phänomene zusammen.» – Jochen Kürten, Deutsche Welle