Dokumentarfilm | The Price of Everything
Ein prägnanter Film zur Rolle von Kunst und künstlerischer Leidenschaft in der heutigen geldgetriebenen Konsumgesellschaft.
«The Price of Everything» legt tiefe Widersprüche frei, indem er den Werten und Gesetzmässigkeiten der zeitgenössischen Kunst einen Spiegel vorhält und die Mysterien und die Dynamik bei der Preisgestaltung des Unbezahlbaren auslotet. Er ist zugleich aber auch eine faszinierende und oft kontrastreiche Begegnung mit denen, die die Werke geschaffen haben und jenen, die diese sammeln.
Zum Film
Im Labyrinth der zeitgenössischen Kunstwelt. Wir begegnen Sammler*innen, Händler*innen, Auktionator*innen, aber auch etlichen Künstler*innen, von Marktlieblingen wie Jeff Koons über Gerhard Richter und Marilyn Minter bis zum einstigen Kunststar Larry Poons, der sich seit Jahren vom Kunstmarkt vollkommen zurückgezogen hat und unermüdlich nur seiner Kunst verpflichtet weiterarbeitet. Der Film zeichnet ein komplexes Porträt einer spätkapitalistischen Gesellschaft, die sich selber ins Angesicht blickt. Obwohl «The Price of Everything» der Konsumgesellschaft einen Zerrspiegel vorhält, bestärkt er letztendlich die Kraft der Kunst und unser Verlangen danach. Gleichzeitig entmystifiziert er die abgehobene zeitgenössische Kunstwelt auf eine lebhafte und unterhaltende Art.
Mit noch nie dagewesenem Zugang zu Künstler*innen, Kunsthändler*innen, Sammler*innen und Auktionshäusern führt uns der Film tief in eine verborgene Welt, in welcher nichts ist, wie es scheint. Aufschlussreiche Szenen und Interviews helfen zu verstehen, wie der Kunstmarkt wirklich funktioniert und welche Herausforderung das Künstlerdasein bedeutet im aktuellen Umfeld – in welchem sich der Erfolg mit Lichtgeschwindigkeit einstellt, bloss um sich kurz darauf wieder zu verflüchtigen, und in welchem auch die meistverehrtesten Schöpfer Mittel und Wege finden müssen, den Versuchungen des Marktes zu widerstehen, wenn sie die Kontrolle über ihren kreativen Prozess behalten wollen.
«Viele dachten, dass ich schon lange tot sei. Das ist nicht meine Schuld. Meine einzige Waffe gegen das Schicksal ist Farbe.» – Larry Poons
Nathaniel Kahn – Regisseur
Der Dokumentarfilm MY ARCHITECT über den Vater des Regisseurs wurde 2013 für einen Oscar, für zwei Independent Spirit Awards und einen Emmy nominiert. Kahn gewann 2004 den Directors Guild of America Award (Auszeichnung der gewerkschaftlichen Vereinigung der US-amerikanischen Regisseure) für die herausragende Regie eines Dokumentarfilms. Zu seinen Kurzfilmen gehören der Oscar- und der Emmy-nominierte TWO HANDS (2006) über den international gefeierten Pianisten Leon Fleisher. Kahn hat überdies mehrere Fernsehfilme über wissenschaftliche Themen für den Discovery Channel gemacht, wie TELESCOPE (2015) und DARK SIDE OF THE SUN (2016). Er arbeitet aktuell an einer TV-Dokumentation über das neue James-Webb-Weltraumteleskop und die damit verbundene Suche nach der Eignung für Leben auf anderen Planeten. Ebenso schreibt er an einem Spielfilm-Drehbuch.
Stimmen
«Obwohl Kahn keine offensichtliche Kritik äussert, ist es schwierig, die Nachhaltigkeit eines Kunstmarktes nicht zu hinterfragen, der sich zu einer Art Prestige-Parkhaus für riesige Mengen von Geld entwickelt hat.» – Wendy Ide, Observer | «Ein intelligenter Film, zugleich sehr witzig.» – Helen O’Hara, Time Out | «A documentary for people who like Monet, money or both.» – Charlotte O’Sullivan, London Evening Standard