Double peine
Zwei Drittel aller Frauen, die weltweit im Gefängnis sitzen, sind Mütter. Fast drei Viertel von ihnen sind alleinerziehend. Weder ihre noch die Bedürfnisse ihrer Kinder werden vom Justizsystem berücksichtigt. Was passiert mit den Buben und Mädchen, während ihre Mütter in Haft sind?
Zum Film
Wenn Frauen zu einer Haftstrafe verurteilt werden, leiden auch die von ihnen abhängigen Kinder. In vier Stationen – Nepal, Québec, Bolivien und USA – erzählt der Dokumentarfilm von Léa Pool von dieser doppelten Strafe: Die Kinder werden ihrer engsten Bezugspersonen beraubt, von ihrem Umfeld verstossen und kommen unvermeidlich mit dem Justizsystem in Kontakt, das nur ungenügend auf die Wahrung von Kinderrechten ausgerichtet ist. «Double Peine» gibt vor allem den Kindern eine Stimme, lässt aber auch Eltern und Sozialarbeiter zu Wort kommen.
Stimmen
Pools Dokumentarfilm lässt Mütter und Kinder zu Wort kommen. Bei den Kindern wirkt es oft so, als ob sie sich ihre Sätze sorgfältig zurecht gelegt hätten – was wohl auch zutrifft. Nicht für die Kamera, nicht für die Filmerin, sondern für sich selber. Kleine, sorgfältig gebaute Überzeugungssysteme, die ihnen helfen, mit der harschen Realität klar zu kommen. Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch | Ein engagierter, subtiler und eindringlicher Film über ein so aktuelles wie relevantes Thema, das bislang kaum öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Pressetext