Eden für jeden
Ein Film, der, inspiriert von Mano Khalils preisgekröntem Dokumentarfilm «Unser Garten Eden», ein amüsantes, modernes Stück Schweiz erzählt.
Eine junge Frau taucht über ihre Grossmutter in den faszinierenden Kosmos eines Schrebergartens ein: Leid gärtnert neben Freud, Intelligenz neben Einfachheit, Toleranz neben Spiessigkeit. Bald schon verheddert sie sich in einen Kleinkrieg mit dem überkorrekten Schrebergarten-Präsidenten – und kommt dabei einem düsteren Familiengeheimnis auf die Schliche…
Zum Film
Studentin Nelly bringt sich und ihre leicht demente Oma Rosemarie als Busfahrerin über die Runden. Doch die Probleme häufen sich, denn ihre Wohnung ist gekündigt und Rosemarie büxt gerne mal aus – am liebsten in den Familien-Schrebergarten. Ausgerechnet! Denn nebenan gärtnern Tante und Onkel, und auf ihre Familie ist Nelly schlecht zu sprechen. Inspiriert und unterstützt vom neuen Parzellennachbarn, dem Musiker und Lebenskünstler Paolo Cesar, macht Nelly aus der Not eine Tugend und zieht mit Rosemarie in den Garten. Da übernachten verboten ist, geraten sie in Konflikt mit dem pedantischen Schrebergartenpräsidenten Franco. Auch die Tante findet den Umzug verantwortungslos, und alarmiert Nellys Vater, der sich vor Jahren ins Burgund absetzte. Während Nelly sich in einen Kleinkrieg mit Franco verheddert, rüttelt sie unwissentlich an jenem wohlgehüteten Geheimnis, das ihre Familie einst entzweite – und das in der bunten und multikulturellen Familiengartenwelt seinen Anfang nahm.
arttv Rezension
Eine Schrebergartenidylle als Mikrokosmos: In Rolf Lyssys behaglicher Gesellschaftskomödie werden multikulturelle Kontroversen ausgefochten zwischen Garten, Grill und Gemüter. Unter anderem wird ein Wahlkampf lanciert, in dem die fesch-forsche Studentin Nelly kleinbürgerliche Fronten aufbricht. Die Solothurnerin Steffi Friis erobert als Rebellin im Familiengarten die Sympathien wie auch Sänger Marc Sway als musikalischer Stimmungsmacher. Eine amüsante, luftige Sommerkomödie, die auf schönstem kleinbürgerlichen «Mist» gewachsen ist.
Rolf Breiner, arttv.ch