Fabian oder Der Gang vor die Hunde | Ehrenpreis für Dominik Graf
Während der Regisseur sich in Basel feiern lassen kann, geht der Protagonist seines neuen Films in Berlin «vor die Hunde».
Dominik Graf ist einer der erfolgreichsten und produktivsten deutschen Film- und Fernsehregisseure, der sich gerne fester Genre-Grenzen entzieht und auch vor politischen Filmprojekten nicht zurückschreckt. Für sein visionäres Filmschaffen wird er bei der 10. Ausgabe des Bildrausch – Filmfests Basel mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Im Kino darf man sich auf seinen neuen Film «Fabian oder Der Gang vor die Hunde» freuen, der auf einem Roman von Erich Kästner basiert.
Zum Film
Berlin, 1931. Jakob Fabian (Tom Schilling) arbeitet tagsüber in der Werbeabteilung einer Zigarettenfabrik und driftet nachts mit seinem wohlhabenden Freund Labude (Albrecht Schuch) durch Kneipen, Bordelle und Künstlerateliers. Als Fabian die selbstbewusste Cornelia (Saskia Rosendahl) kennenlernt, gelingt es ihm für einen kurzen Moment seine pessimistische Grundhaltung abzulegen. Er verliebt sich. Doch dann fällt auch er der grossen Entlassungswelle zum Opfer, während Cornelia bei ihrem Chef und Verehrer Karriere als Schauspielerin macht – ein Arrangement, mit dem sich Fabian nur schwer abfinden kann. Aber nicht nur seine Welt gerät aus den Fugen.
Stimmen
«Die Geschichte eines jungen Moralisten im Berlin der untergehenden Weimarer Republik ist ein essenzielles Stück Literaturgeschichte und von einer bedrückenden Aktualität zugleich.» – Frank Zervos, ZDF | «Man hätte sich ‹Fabian› gut als Eröffnungsfilm der Berlinale vorstellen können: eine Hommage an die Stadt, ein Schauspielerfilm, ein Film übers Filmemachen.» – Carolin Ströbele, Zeit Online | «Mit seiner Lust an der Form ist ‹Fabian› ganz bei den Kunstavantgarden der 1920er Jahre, mit der Lust am Spiel seiner Darsteller beim Sprech von vor 90 Jahren und den mal ziemlich wortwitzigen, mal melancholischen Dialogen Kästners. Graf taucht mit ‹Fabian› aus einem Deutschland 2021 direkt in die Weimarer Republik 1931 ein und nicht wieder auf […] Umso beeindruckender dann, wie wenig Gegenwart Graf in die Vergangenheit trägt und wie viel er davon trotzdem aus ihr herausholt.[…] Die am Beginn einmal erwähnte Frage, ob die Welt denn anständig sei, scheint immer wieder auf.» – Jonas Nestroy, critic.de | «Ein Film über die letzten Jahre der Weimarer Republik, über die Liebe und die Moral, der damals spielt und doch ganz von heute ist.» – Michael Meyns, filmstarts.de