Gagarine
Wenn ein ganzer Stadtteil abgerissen wird
Der erste Film des Regie-Duos Fanny Liatard und Jérémy Trouilh vereint mit Originalität ein Märchendrama und das wahre Schicksal der 2019 komplett abgerissenen Pariser Vorstadt Gagarine.
Bevor Fanny Liatard und Jérémy Trouilh ihren ersten Film drehen, studierten die beiden an der Science Po. Am Ende ihres Studiums reiste Trouilh nach Indien, dann nach Südamerika. Das war der Auslöser für ihn, sich für ein Studium als Master of Creation Dokumentarfilm zu bewerben. Während dieser Zeit ging Liatard in den Libanon und arbeitete danach in Marseille an künstlerischen Projekten im Zusammenhang mit der urbanen Transformation von Stadtquartieren. Sie schickt ein Kurzfilmprojekt an das «La Ruche de Gindou Cinéma», eine Ausbildung für autodidaktische Drehbuchautoren. Eineinhalb Jahre später finden sich die beiden in Paris wieder, mit dem gemeinsamen Wunsch, Drehbücher zu schreiben und Regie zu führen. 2014 wurden sie für einen Drehbuchwettbewerb ausgewählt, der es ihnen ermöglichte, ihren ersten Kurzfilm «Gagarine» zu drehen, der von zahlreichen Festivals ausgewählt wurde. Anschliessend inszenierten sie zusammen mit Bewohner*innen eines Arbeiter*innenviertels den Film «La République des Enchanteurs» und «Chien bleu» (Nominierung für den César 2020). «Gagarine», der die Thematik ihres gleichnamigen Kurzfilmes weiterführt, ist ihr erster Spielfilm.
Gagarine | Synopsis
Der 16-jährige Yuri träumt von Raumschiffen, fernen Ländern und davon, eines Tages Kosmonaut zu werden. Er hat die Pariser Vorstadt «Gagarine» noch nie verlassen und lebt allein mit seinen Zeichnungen, seinen Weltraumkarten und einem alten Teleskop in einer der vielen Wohnungen des Komplexes. Doch der Stadt aus roten Backsteinen droht der Abriss. Während sich seine Freunde und Nachbarn auf den Umzug vorbereiten, ist Yuri entschlossen, Gagarine auf seine Weise zu retten. Er nimmt den Kampf auf, um alles zu retten, was ihm bleibt.
Gagarine | Stimmen
«Ein Film zwischen Alltag und Ausbruch, der einen mit wunderschönen Bildern wieder träumen und die Sterne ganz nah erscheinen lässt.» – Oliver Armknecht, Film-Rezensionen | «Dem Film gelingt es sehr gut, die Gemeinschaft des Vororts Gagarine zu zeigen, ohne seine Probleme zu verharmlosen.» – Cath Clarke, The Guardian | «Der Film besticht durch optisch ansprechende Inszenierungen und einen sphärischen Soundtrack. Die Chemie der Darsteller stimmt und erwärmt das Herz, was darüber hinwegsehen lässt, dass die Story in der zweiten Hälfte zu konstruiert wirkt.» – Yannick Bracher, Outnow