Internationales Filmfestival Freiburg (FIFF) | Mexikanische Kinogeschichte
Leidenschaftlicher, verrückter, erfrischend respekt- und kompromissloser denn je!
Rund dreissig Filmschaffende aus Mexiko, darunter der Oscarpreisträger Guillermo del Toro, sind der Bitte der Festivalleitung gefolgt und haben die besten Filme, die je in Mexiko gedreht wurden, ausgewählt. Unter dem Titel «Mexikanische Kinogeschichte von ihren Regisseur*innen» erwartet die Festivalbesucher eine geballte Ladung Humor, Respektlosigkeit und Wahnsinn, die aus dem FIFF 2020 eine etwas verrückte Ausgabe macht – im besten Sinne des Wortes.
Mexikanische Filmschaffen
Wer könnte das Filmschaffen eines Landes besser beurteilen als die Filmemacher*innen dieses Landes selber? 2020 feiern die Schweiz und Mexiko 75 Jahre bilaterale Beziehungen. Das FIFF hat die grossen Namen der zeitgenössischen mexikanischen Filmszene gebeten, die drei besten Filme aus der gesamten Kinogeschichte ihres Landes zu benennen. Rund dreissig Filmschaffende haben geantwortet, darunter Guillermo del Toro, Amat Escalante, Carlos Reygadas, Giovanna Zacharias und Arturo Ripstein. Das Ergebnis der Umfrage weist eine ausserordentliche Vielfalt auf, mit einer gehörigen Portion Rebellion und Respektlosigkeit, die zweifelsohne auch etwas über die heutige mexikanische Gesellschaft aussagt. Von den 65 Titeln, welche die 42 angefragten Filmschaffenden ausgewählt haben, zeigt das FIFF in der Sektion «Entschlüsselt: Mexikanische Kinogeschichte von ihren Regisseur*innen» die elf am häufigsten genannten Filme. Die Auswahl wird am 4. März enthüllt, sie verspricht viele Überraschungen und eine Wiederentdeckung des mexikanischen Kinos.
Schweizer Premieren
Am Freitag, den 20. März eröffnet die 34. Ausgabe des FIFF mit einer argentinischen Gesellschaftskomödie als Schweizer Premiere. In «Heroic Losers» von Sebastián Borensztein verkörpern einige der gefragtesten spanischsprachigen Schauspielenden rund um den lateinamerikanischen Star Ricardo Darín eine Clique in einer Kleinstadt in der Nähe von Buenos Aires. Im Vorfeld der Krise von 2001 haben sie die grandiose Idee, die gesamten Ersparnisse für ihre geplante Kooperative bei der Bank zu deponieren. Ein Jahrhundertcoup scheint der einzige Ausweg zu sein, um ihr Geld zurückzuholen.
Als Schlussfilm nach der Preisverleihung am Samstag, den 28. März wird ein tolldreistes israelisches Spektakel mit dem aussagekräftigen Titel «Mossad!» als Schweizer Premiere gezeigt. Der Film von Alon Gur Arye ist eine James-Bond-Parodie, in dem ein derber Gag den andern jagt. Der Amerikaner David Zucker, dem wir unter anderem «Airplane!» und mehrere Teile der Horror-Persiflage «Scary Movie» verdanken, steuerte seinen kreativen Input zu dieser provokativen Komödie bei, die es sich erlaubt, sich über alles – inklusive der Spannungen in Nahost – lustig zu machen. Genau richtig, um die Dinge eine Woche vor dem Kinostart des sicherlich weniger überraschenden neuen James Bond etwas zu relativieren.
Familienangebot
Bislang war FIFFamilie eine Kennzeichnung für einige wenige Festivalfilme. Auf allgemeinen Wunsch entwickelt das FIFF nun daraus eine eigene Sektion, darin zu sehen: Kurzfilme für die Jüngsten (ab 4 Jahre), ein indonesischer Superheldenfilm, eine Hymne an die fussballverrückte afrikanische Jugend und ein wunderschöner chinesischer Abenteuer- und Animationsfilm, der den grössten amerikanischen Filmstudios in nichts nachsteht.