Interview | Andres Veiel
Recherche und Drehbuchentwicklung, die unkonventionelle filmische Beleuchtung der RAF-Geschichte sowie die Aktualität von «Wer wenn nicht wir» sind neben weiteren Aspekten Teil des art-tv Interviews mit einem äusserst interessanten Filmemacher.
Andres Veiel
Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, gehört zu den wichtigsten deutschen Regisseuren. Parallel zu seinem Psychologie-Studium absolvierte er Ende der 80er eine Regie- und Dramaturgie-Ausbildung am Künstlerhaus Bethanien unter der Leitung des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Nach seinem Kinodebüt WINTERNACHTSTRAUM folgt 1994 der preisgekrönte Dokumentarfilm BALAGAN, in dem er die jüdisch-palästinensische Theatergruppe Akko porträtiert. In seinem persönlichsten Film DIE ÜBERLEBENDEN (1996) macht er sich auf die Spuren von drei Klassenkameraden, die sich umgebracht haben. In dem vielfach ausgezeichneten BLACK BOX BRD (2001) stellt er die Lebensläufe des erschossenen RAF-Terroristen Wolfgang Grams und des von der RAF ermordeten Bankiers Alfred Herrhausen gegenüber. 2004 beendet Veiel mit DIE SPIELWÜTIGEN seine dokumentarische Langzeitbeobachtung über vier Schauspielschüler von der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sein Theaterstück DER KICK über einen brutalen Foltermord im brandenburgischen Dorf Potzlow wird am Berliner Maxim Gorki Theater und am Theater Basel aufgeführt, 2006 kommt die Verfilmung ins Kino. WER WENN NICHT WIR ist Andres Veiels erster Spielfilm.
Filmografie (Auswahl)
2011 WER WENN NICHT WIR
2006 DER KICK
2004 DIE SPIELWÜTIGEN
2001 BLACK BOX BRD
1995 DIE ÜBERLEBENDEN
1993 BALAGAN
1991 WINTERNACHTSTRAUM