Interview in Buenos Aires | Fernand Melgar
Das «Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente» BAFICI zeigte im April 2012 eine Retrospektive der Filme von Fernand Melgar. art-tv Argentina traf den Schweizer Filmemacher mit spanischen Wurzeln am Festival zu einem Gespräch.
Sohn von Migranten
Migration ist für Fernand Melgar kein abstrakter Begriff. 1961 in Tanger/Marokko geboren, hat der Regisseur die Thematik seiner Filme am eigenen Leib erfahren. Seine spanischen Eltern schmuggelten ihn als Kind heimlich über die Schweizer Grenze.
Alltag der Empfangszentren
Melgars letzte Dokumentarfilme «Vol spécial» und «La forteresse» drehen sich um Asylbewerber in der französischen Schweiz. In sogenannten Empfangszentren warten sie auf den Entscheid der Behörden über ihr weiteres Schicksal. Nur die wenigsten können bleiben. Den meisten droht die Rückschaffung ins Heimatland.
Engagierter Zeitzeuge
Fernand Melgar zeigt die unmenschlichen und bisweilen absurd anmutenden Aspekte der schweizerischen Migrationspolitik auf, gleichzeitig aber auch die Menschlichkeit jener, die dieses System durchsetzen. Er sei kein militanter Filmemacher, sagt Melgar, vielmehr sieht er sich als engagierten Zeitzeugen, der Vorgänge einfach dokumentiert ohne zu verurteilen.
Der Regisseur und Filmproduzent mit spanischen Wurzeln lebt seit fast 45 Jahren in der Schweiz.
Melgars Filme am BAFICI:
Vol spécial (2011)
La forteresse (2008)
EXIT, le droit de mourir (2005)
Remue-Ménage (2002)