Jean-Luc Godard
Eine weitere (Film-)Grösse verlässt die Weltbühne: Jean-Luc Godard ist im Alter von 91 Jahren verstorben
Bereits mit seinem ersten Film «À bout de souffle» (1960) gelang dem französisch-schweizerischen Filmemacher der Durchbruch, schnell wurde er zum Enfant terrible der Branche, ein Vorreiter und kritischer Denker der «Nouvelle Vague». Zweifelsohne eine Legende schon zu Lebzeiten, die sich selbst aus dem Oscar, den Godard 2010 für sein Lebenswert bekam, wirklich nicht viel machte.
À bout de souffle | Synopsis
Der Ganove Michel will mit einem gestohlenen Auto nach Italien fahren, doch nachdem er einen Polizisten ermordet hat, muss er in Paris untertauchen. Dort belagert er eine amerikanische Studentin, die er von früher kennt.
À bout de souffle | Stimmen
«Wenn Belmondo, der Spritztourenfahrer, einen Polizisten erschiesst, Freunden und Schulden zu nächtlicher Stunde hinterherjagt und sich in ein literarisch gebildetes Mädchen verliebt, verspinnt Godard eine Persiflage mit Pathos. Seberg zitiert Bücher, Ideen und Namen; Belmondo misst sich an Bogart, bläst seinem Idol Rauch ins Gesicht, versetzt ein gestohlenes Auto und überredet seine Freundin zu einem Darlehen. Die Kamera schlendert in ihrer überbordenden Liebe zu Paris genüsslich die Champs-Élysées entlang, streift Cafés, Häuserreihen und die Silhouetten der Dächer – in der Nachtluft wird Mozart dabei mit Cool-Jazz-Riffs vermischt. Dies ist der ultimative nächtliche ‹Film noir noir noir›.» – Chris Auty, Time Out Film Guide | «Der ganze Film scheint ein Destillat aus alten amerikanischen Gangsterfilmen zu sein; trotzdem spiegelt er die
Wirklichkeit der Zeit, in der er spielt und entstand. (…) Godard hat diese Schnittmuster gleichsam über die Realität gelegt. Er filmt auf den Strassen von Paris und kümmert sich nicht darum, dass man im Bild erstaunte Passanten entdeckt, die das Filmteam bestaunen.» – Reclams Filmführer