Kino | 2012
2012 droht eine gewaltige Katastrophe die Menschheit zu ereilen – rette sich wer kann!
Synopsis: Die Mayas haben es schon lange gewusst: Im Jahre 2012 geht die Menschheit unter. Der Geologe Adrian Helmsley (Chiwetel Ejiofor) hat dies drei Jahre vorher dem US-Präsidenten (Danny Glover) in einem vertraulichen Report mitgeteilt, und die Regierung erarbeitet einen geheimen Rettungsplan für die mächtigsten und reichsten Menschen. Die Katastrophe schreitet schneller voran als erwartet. Der erfolglose Autor und geschiedene Vater Jackson Curtis (John Cusack) trifft im Yellowstone-Nationalpark auf Charlie Frost (Woody Harrelson), einen exzentrischen Wissenschaftler, der die Katastrophe im Radio prophezeit. Jackson glaubt ihm aber erst nach dem gewaltigen Ausbruch eines Super-Vulkans und der vollständigen Zerstörung von Los Angeles durch die Verschiebung der Erdplatten. Stars: In »2012« treffen jede Menge B-Klasse Schauspieler aufeinander. Die Hauptakteure John Cusack («High Fidelity») und Chiwetel Ejiofor («American Gangster») haben gute Momente, bleiben aber durchschnittlich. Regie & Crew: Roland Emmerich liefert, was man von ihm erwartet: Nach »Independence Day« und «The Day After Tomorrow» geht die Welt erneut unter. Das ist technisch wirklich brillant umgesetzt und effektvoll inszeniert.
art-tv-Wertung: Alles in allem ist «2012» ein unglaublich banaler Film. Doch das ist nur die Oberfläche. Denn «2012» ist zugleich einer der unterhaltsamsten und kurzweiligsten Filme der letzten Jahre: Wie da die Erde zusammenkracht und ganze Städte implodieren, während die Helden in waghalsigen Flugzeugmanövern eben noch dem Tode entrinnen, wie alles ineinander fällt und die Lavafontänen kilometerhoch spritzen – diese Visualisierung der unglaublichsten physikalischen Vorstellungen ist beeindruckend. «2012» ist auch ein erstaunlich amüsanter Film, der bei genauerem Hinschauen mit wunderbaren Anspielungen, Verweisen und Parodien gespickt ist; seien es Referenzen auf die Filmgeschichte, kleine Seitenhiebe auf die zeitgenössische Politik oder die herrlich ironische Selbstdistanz – «2012» nimmt sich nicht ernst, und das macht ihn tatsächlich zu einem guten Film. Fazit: «2012» ist ein beeindruckendes Filmerlebnis, aber eher als (ungewollte) ironische Persiflage.
Maximilian Haase