Kino | Barfuss nach Timbuktu
Ernst Aebi, der unverbesserliche Weltenbummler, bringt dem Zuschauer seinen Traum näher, aus dem Wüstendörfchen Araouane in Mali eine grüne Oase zu machen.
Synopsis: Schon nach der Matura zog er aus, um die Welt zu entdecken, wohnte in Paris und bereiste die Welt als Strassenmaler. Schliesslich beendete er doch sein Wirtschaftstudium in der Schweiz und zog nach New York, wo er alte Fabrikräume in Lofts umbaute und durch die steigenden Mieten reich wurde. Ende der 80er zog es ihn in die Wüste von Mali, wo er das verlassene Wüstendorf Araouane entdeckte. Hier wollte er etwas tun: es folgten drei Jahre harten Einsatzes, um mit den Bewohnern die trockenen Ruinen in einen Paradiesgarten zu verwandeln. Der Bürgerkrieg jedoch zwang Aebi bald zur Abreise. Jahre später erst konnte er zurückkehren. Regie &Crew: Mit «Barfuss nach Timbuktu» dreht die Dokumentarfilmerin Martina Egi («O mein Papa» 2007) ihren ersten Film fürs Kino.
art-tv Wertung: Die Sehnsucht nach dem Andersartigen ist gross: Ernst Aebi muss immer wieder erneut losziehen – und tut es bis heute. Eine Mischung aus Interviews, Archivmaterial und einer erneuten Reise nach Timbuktu führt den Zuschauer in Ernst Aebis Welt. Dieser mag ein unverbesserlicher Optimist sein, aber er hat doch einiges in Bewegung gesetzt und vor allem: er lebt sein erträumtes Leben und opfert sich nicht für lahme Kompromisse! Der Film bietet wunderschöne Aufnahmen aus der Sahara und von den Menschen von Araouane. Das wertvolle Archivmaterial erleichtert das Verständnis der faszinierenden Figur Ernst Aebis und seiner Welt. Fazit: Die dokumentarische Arbeit über den Schweizer Lebenskünstler Ernst Aebi berührt durch unverfrorene Offenheit.
Isabel Rohr