Kino | Brooklyn's Finest
Ein eindrückliches Staraufgebot findet hier zusammen in einem schnittigen Polizeifilm, der die private Seite täglicher Heldentaten beleuchtet.
Synopsis: East Brooklyn ist ein heisses Pflaster und täglicher Einsatzort dreier Polizisten: der Streifencop Eddie (Richard Gere), der kurz vor der Rente noch einen Auftrag erhält,; Tango (Don Cheadle), der undercover in der Drogenszene ermittelt und Sal (Ethan Hawke), der in einem Spezialkommando Umschlagsplätze überwacht und Drogengeld jagt. Alle drei schlagen sich mit privaten Problemen herum. Eddie kann seine Entlassung kaum erwarten und ist bereits abgestumpft. Tango will einen sauberen Job im Büro, und Sal kann seine Familie kaum ernähren. Als der Drogenboss Caz (Wesley Snipes), Tangos bester Freund, aus dem Gefängnis entlassen wird, werden alle zum grossen Coup angesetzt, ohne voneinander zu wissen. Stars: Ethan Hawke als enttäuschter, überarbeiteter Cop im Drogenspezialkommando ist einen Kinobesuch wert! Auch Don Cheadle und Richard Gere bringen die innere Zerissenheit ihrer Figuren gut auf die Leinwand. Regie & Crew: Der Regisseur von «Training Day» (2001) Antoine Fuqua inszenierte hiermit einen temporeichen und zugleich nachdenklichen Polizeifilm.
art-tv-Wertung: Am Kinoausgang schaut man schon mal nach links und rechts, ob man nicht etwa Ziel einer Überwachung oder einer alltäglichen Gewalttat sein könnte. Dieser Film vermittelt ein äusserst düsteres Bild von New Yorks Strassen und vor allem von der Polizei, dem Überwacher, dem man eigentlich vertrauen können sollte. Es stimmt nachdenklich, wenn der Job eines Polizisten ihn täglich in Lebensgefahr bringt und er bei Abgabe der Dienstmarke bloss ein knappes Nicken und eine mickrige Pension kriegt. Dass das vielen nicht reicht, zeigt sich an der ausartenden Brutalität auf der Strasse. Zusätzlich wissen viele polizeiliche Operationen gar nichts voneinander, und so werden häufig Polizisten Opfer anderer Polizisten: der Dschungel ist perfekt! Wer da nicht mal schwach wird beim Anblick eines Haufen Drogengeldes, der ist ja geradewegs tugendhaft. Dieses Dilemma in einem auch psychisch belastenden Job bringt der Film deutlich zum Ausdruck. Es wird mit Blutvergiessen nicht gespart; wenigstens scheint es hier der Aussage des Films im Sinne einer Sozialskulptur zu dienen. Fazit: Ein eindrückliches Staraufgebot findet hier zusammen in einem schnittigen Polizeifilm, der die private Seite täglicher Heldentaten beleuchtet.
Isabel Rohr