Kino | Burn After Reading
Starbesetzte, brandschwarze Agenten- Farce, brillant superschräg von den Coen-Brüdern in Szene gesetzt und glänzend-bissig von allen Darstellern gemimt
Synopsis: Ausgangspunkt der Geschichte ist ein Racheakt. CIA-Agent Ozzie Cox (John Malkovich, “Beowulf”) “verewigt” seine Memoiren auf einer CD, die er unglücklicherweise in der Umkleidekabine seines Fitnessclubs verliert. Die Fitnesstrainerin Linda Litzke (Frances McDormand, “Fargo”) und ihr ziemlich bekloppter Kollege Chad Feldheimer (Brad Pitt, “Babel”) denken nicht im Traum daran, das brisante Stück zu vernichten. Ganz im Gegenteil. Sie wittern das grosse Geschäft mit den angeblich geheimen Staatsaffären, die die CD enthalten soll. Aber es kommt anders! Ausgerechnet der in Liebes- und Sexdingen umtriebige Regierungsbeamte Harry Pfarrer (George Clooney, “Michael Clayton”) behindert ungewollt die Erpressungsversuche der beiden “Amateure”. Immer mehr Leute sind in der Folge involviert, es gibt Tote und Vermisste und zuletzt kommen auch noch die Russen ins Spiel …
Kritik: Die Coen-Brothers (Oscar für “No Country For Old Men”) überraschen mit jedem ihrer Werke aufs Neue. Für “Burn After Reading” haben sie eine einmalige Gruppe von Top-Schauspielern vereint, die sichtlich mit grossem Vergnügen ihre Rollen mimen. Viele von ihnen tauchen immer wieder in Coen-Filmen auf, vor allem die wunderbare Frances McDormand, die Ehefrau von Joel Coen. Brad Pitt hingegen ist zum ersten Mal dabei. Er spielt köstlich und mit viel Selbstironie den bekloppten Fitnesstrainer Chad. Brillant-superschräg ist die zeitweise brandschwarze Agenten-Farce in Szene gesetzt, mit treffsicheren Dialogen und echt originellen Figuren. Kurz und bündig: Ein wirklicher Kinospass, nicht nur für Coen-Fans!
Benny Furth