Kino | Desert - Who is the Man?
Des Schweizer Filmemachers Felix Tissis esoterischer Dokumentarfilm: eine kuriose Art «archäologischer Sciencefiction»-Streifen.
Synopsis: Kurios der Titel, kurios der Film: «Desert – Who is the Man?» stösst von Anfang an im Nirgendwo der Wüste auf sonderbare Gestalten aus längst vergangener Neuzeit: Wissenschafter, Gestrandete, Streunende, Sinnsuchende, Beseelte, Selbstmörder, Mutanten, Überlebende und Besessene. Die Wüste von heute erzählt nicht über sich selbst, sondern über uns. Endzeitig und Urzeitig zugleich. Sie wird so zur ausserirdischen Projektionsfläche für Wahn, Träume und Visionen. Doch trotz aller geschilderten, absurden Bestrebungen, erscheint der Mensch in der Grösse und Grossartigkeit der Wüste auf wunderbare Weise als das, was er ist: Klein.
Kritik: Der 1955 in Schaffhausen geborene Regisseur Tissi («Who’s next?») hat mit «Desert» ein recht prätentiöses Filmwerk realisiert. Anscheinend mit dem Willen, die Unwirtlichkeit unseres Planeten zu zeigen. Zu einem, leider aber etwas gar kleinen Teil, ist ihm dies auch gelungen. Dazu verhalf ihm vor allem der Kameramann Pierre Reischer, der mit Tissi diese esoterische «Wüstensaga» zeitweise originell fotografierte. Für die meisten Kinobesucher wird sich das Ganze jedoch als eher seltsames Abenteuer präsentieren. Er selbst bezeichnet sein kurioses Werk als eine Art «archäologischer Sciencefiction-Streifen».
Was wir schlussendlich zu sehen bekommen, ist eine Aneinanderreihung von meist zufälligen Aufnahmen und Begegnungen. Tissi verzichtet leider auf Angaben wie, wo und wann diese stattgefunden haben. Oder hat er es einfach vergessen…?
Benny Furth