Kino | Gainsbourg
Brillant erzählt «Gainsbourg» nicht nur die Lebensgeschichte eines grossen Verführers, sondern blickt auch hinter die Maske der grössten Musiklegende Frankreichs …
Synopsis: Mit seiner hypnotisierenden Anziehungskraft und provokativen Musik skandalisierte Serge Gainsbourg ganz Frankreich und verführte die begehrtesten Frauen, wie Juliette Gréco, Brigitte Bardot oder Jane Birkin. Stars: Der 11-jährige Westschweizer Kacey Mottet Klein überzeugt nach «Home» auch hier als verschmitzter Gainsbourg-Bengel. Schauspieler Eric Elmosnino ist von seinem Vorbild kaum zu unterscheiden. Genial! Regie & Crew: Der Comiczeichner Joann Sfar legt ein erfrischend ideenreiches Regiedebüt vor. Zunächst studierte er Philosophie, bevor er sich an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris der Kunst widmete. Er arbeitet mit anderen Comiczeichnern wie Tronchet und Emmanuel Guibert in einem gemeinsamen Atelier und ist Zeichner und Szenarist einer Vielzahl von Comicserien.
art-tv-Wertung: Sfar gelingt ein kreativer und unterhaltsamer Zugang zur Person und Psyche seiner Hauptfigur. Eine mal animierte dann wieder mit einer Maske verkleidete Figur, die der markanten Gainsbourg-Visage mit übergrosser Nase auf ironische Weise Rechnung trägt, hängt sich als bitter-süsse Karikatur und Alter Ego immer wieder an die Versen des eigenwilligen Künstlers, um seine tiefsten Ängste und Versuchungen zu kommentieren. So zeigt der Film «GAINSBOURG» beim Durchschreiten dieses bewegten Lebens viele Facetten des französischen Chansonniers, der sich von klein auf zwischen Kunst und Erotik findet und schliesslich darin verliert. Fazit: «GAINSBOURG» ist keine typische Biografie, sondern ein poetisches Märchen, das durch seine originellen Perspektiven überzeugt.
Isabel Bures