Kino | Happy-Go-Lucky
Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, hat das Beste noch vor sich. Wohlfühlkino der allerbesten Sorte inklusive der wohl lustigsten Flamenco-Stunde der Filmgeschichte. 5 von 5 art-tv Filmperlen
Synopsis: Polly heisst eigentlich Pauline, sie ist 30 Jahre alt und arbeitet als Grundschullehrerin – und wenn man die junge Frau so sieht, kann man sich keinen besseren Beruf für sie vorstellen. Denn Polly ist ein stets gut gelauntes, knallbunt gekleidetes Energiebündel, das gerne und viel lacht und unglaublichen Spass am Leben hat. Und da sie das Herz auf dem rechten Fleck hat, kann sie auch gut zuhören, ist ernsthaft, wenn die Situation es erfordert – so etwa bei einem Schüler, der vom Geliebten der allein erziehenden Mutter geschlagen wird –, um im nächsten Moment die dunklen Wolken einfach wieder wegzulachen. Kurzum: eine erstaunliche Frau, deren lebensbejahende, beinahe anarchistisch wirkende Haltung sich auf ihre Umwelt überträgt – eine Art erwachsene Pippi Langstrumpf.
Kritik: Ansteckender kann ein Film nicht mehr sein. Das ist Wohlfühlkino der allerbesten Sorte und Haupdarstellerin Sally Hawkins ist der absolute Hammer. Kein Wunder bekam sie für ihre Leistung an den Filmfestspielen in Berlin den Preis für die beste Hauptdarstellerin. Sie hat es voll und ganz verdient. Bei ihr stimmt alles, sie spielt nicht Poppy, sie ist es. Man könnte ihr ewig zusehen, möchte mit ihr zusammenziehen oder zumindest einen Cocktail (wenn schon denn schon) trinken. Ans Herz wächst sie einem allemal.
Eine eigentliche Handlung hat und braucht der Film nicht. Er lebt ganz von der heiteren Stimmung und beflügelt uns mit seiner Botschaft: Das Leben kann schön sein. Ein Film wie man ihn schon lange nicht mehr gesehen hat. Herrlich!
Felix Schenker