Kino l Le fils de l`épicier
- Publiziert am 24. Oktober 2007
Wer realitätsnahen Humor und schöne französiche Landschaften mag, ist mit “Le fils de l’épicier” gut bedient.
Synopsis: Der 30-jährige Antoine (Cazalé, “Le Clan”) schlägt sich als Kellner in der Grossstadt durch. Aufbrausend wie er ist, verträgt er sich schlecht mit Arbeitgebern. Daher muss er öfters einen neuen Job suchen. Zu seiner Familie in der nordfranzösischen Provinz hat er kaum Kontakt. Als sein Vater nach einem Herzinfarkt ins Spital eingeliefert wird, empfindet er dies als störend. Auf einmal wird er wieder enger in die Familie eingebunden. Die Mutter bittet ihn, im Familienladen vorübergehend auszuhelfen. Absolut widerwillig lässt Antoine sich darauf ein. Er trifft in der Folge auf eine Welt, die sich seit seiner “Flucht” vor 10 Jahren kaum verändert hat. Hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und dem Wunsch, gleich wieder abzuhauen, sieht sich Antoine gezwungen, sein eigenes Leben zu überdenken ….
Kritik: “Le fils de l’épicier” ist der zweite Spielfilm des jungen französischen Regisseurs Eric Guirado (“Quand tu descendras du ciel”, 2002). Die Komödie, die mit leichtem Tiefgang angereichert ist, kommt leider als gar simplifizierte Moralpredigt daher. Stellenweise ist sie als ziemlich clichélastige französische Folklore in Szene gesetzt. Der Eindruck wird noch verstärkt, weil im Hintergrund die reizvollen südfranzösischen Landschaften omnipräsent sind (Kamera: Laurent Brunet). Die sehr einfache Geschichte ist aber, Dieu sei es gedankt, durchmixt mit realitätsnahem Humor. Auch ausgezeichnet gespielt, und dies bis in die kleinste Nebenrolle.
Benny Furth