Kino | La misma luna
Berührendes Mutter-Sohn Melodrama mit ernsthaftem Hintergrund. Amerikanisch- mexikanische Gemeinschaftsproduktion, märchenhaft inszeniert.
Synopsis: Der 9-jährige Carlitos (Alonso, “The Legend Of Zorro”) lebt in Mexiko bei seiner betagten Grossmutter, die sich liebevoll um ihn kümmert. Seine Mutter Rosario (Castillo, “Julia”) ist aus finanziellen Gründen gezwungen, illegal in den USA als Hausangestellte zu arbeiten. Völlig unerwartete Umstände führen jedoch dazu, dass Carlitos sich alleine auf den gefährlichen, unerlaubten Weg zu seiner Mutter macht, ohne zu wissen wo sie eigentlich ist …
Eine Geschichte, die als Thema das Schicksal zahlloser mexikanischer Kinder hat, die von ihren Eltern zurückgelassen werden, weil diese in den USA eine bessere Lebensgrundlage für ihre Familien schaffen wollen.
Kritik: Die Werbung verspricht eine Story über „eine Liebe zwischen Mutter und Sohn die keine Grenzen kennt“. Genau dies erzählt die Regisseurin Patricia Riggen, geboren in Guadalajara (Mexiko), in ihrem Debüt-Spielfilm.
Als ernsten Hintergrund wählte Riggen die illegale Einwanderung in die USA, verweilt aber nicht allzu tiefgründig beim erwähnten Thema und gibt der melodramatischen Mutter-Sohn-Geschichte weit mehr Raum. Der Titel weist auf diese hin, denn die Mutter sagt einmal zu ihrem im Heimatland gelassenen Sohn “wenn du den Mond siehst, dann denke daran, dass ich den gleichen Mond auch sehe und an dich denke”. Sehr einnehmend von den beiden Hauptdarstellern gemimt und auch mit interessanten Nebenrollen ausgestattet, hat Riggen, fast möchte man bemerken leider, den Film nicht allzu realistisch sondern auf eine sympathische Weise märchenhaft realisiert. Der Anfang ist etwas schleppend, aber gegen den Schluss hin wird er immer stärker. Was man schlussendlich zu sehen bekommt, ist ein emotionales, menschliches Erwachsenenmärchen.
Benny Furth