Kino | Lars and the Real Girl
“Lars and the Real Girl” ist ein überraschendes Kinojuwel, das ohne Spezialeffekte, Superstars und knalliger Action vollauf überzeugt und bestens unterhält.
Synopsis: Lars Lindstrom (Gosling, “Stay”, “The Notebook”) ist ein schüchterner, recht kauziger Einzelgänger, der nicht einmal seinen Bruder Gus (Schneider, “The Family Stone”) und seine Schwägerin Karin (Mortimer, “Match Point”) an seinem kurligen Leben in der Garage hinter dem Elternhaus teilnehmen lässt. Eines Tages aber stellt er ihnen überraschend seine Freundin Bianca vor. Für ihn eine bildschöne Frau, halb Dänin, halb Brasilianerin, für Gus und Karin aber, eine lebensgrosse Puppe aus Silikon. Irritiert, da sie vermuten Lars sei bekloppt, suchen sie eine Ärztin auf. Diese kommt zum Schluss, dass Lars nur geholfen werden kann, wenn seine Umgebung Bianca wie einen lebendigen Menschen behandle. Bald steht sie tatsächlich im Mittelpunkt der Kleinstadt, aber ganz zum Missfallen von Lars. Denn er hat Angst, er könnte Bianca verlieren …
Kritik: Die Tragikomödie des bei uns fast unbekannten Regisseurs hätte leicht misslingen können. Zum Glück kam bei dieser skurril-bizzaren Geschichte keine schlüpfrig-seichte Sexkomödie heraus. Regisseur Gillespie umschiffte nämlich gekonnt alle gängigen Klischees und erzählt humorvoll und mit viel Herz von einem jungen Mann, der kindliche Ängste überwinden muss um erwachsen zu werden. Eine sowohl tragische wie auch komische Story, die dank dem cleveren Drehbuch von Nancy Mortimer (“Six Feet Under” ) nie lächerlich wirkt und die vor allem von Goslings feinem Schauspiel als schrulliger Sonderling lebt. Fazit: Ein echter Feel-good-Movie.
Benny Furth