Kino | Les plages d'Agnès
Die bedeutende französische Dokumentarfilmerin Agnès Varda hat im Alter von 80 Jahren mit «Les plages d’Agnès» ihre eigene Biographie träumerisch verspielt dokumentiert.
Synopsis: Die grosse alte Dame des französischen Films Agnès Varda hat eine filmische Autobiographie und so etwas wie eine Reflexion über ihr Lebenswerk vorgelegt. Stars: Agnès Varda («Die Sammler und die Sammlerin» 2000, «Vogelfrei» 1985) wurde 1928 in Brüssel geboren und ist eine Schlüsselfigur des modernen Films und die «Grossmutter» der Nouvelle Vague. «Les plages d’Agnès» wurde bereits mit dem César ausgezeichnet. Crew: Das muntere Team rund um Varda, die Kameraarbeit von Julia Fabry und vor allem die Locations und Dekor-Ausstattung von Franckie Diago geben diesem Film den Hauch des Träumerisch-Fantastischen.
art-tv-Wertung: «Les plages d’Agnès» ist ein autobiografisches Kunstwerk über und von Agnès Varda. Filmemacherin und Privatperson, Melancholie und Fröhlichkeit verschmelzen darin zu einer wunderbaren Melange der Erinnerungen. Mit der Betrachtung des eigenen Lebens und Wirkens aus eigener Perspektive beweist die fidele Achtzigjährige erneut den Humor und grossen Einfallsreichtum, für den sie berühmt wurde. «Wenn man in die Menschen hineinschauen könnte, würde man Landschaften in ihnen finden. Würde man in mich hineinschauen, dann wären es Strände», sagt Varda und spiegelt aus ihrem Inneren immer neue Wellen der Erinnerung, die sie zu einem beeindruckenden Mosaik anordnet. Die Reise des Gedenken führt uns durch die Kindheit in Belgien, die Zeit als junge Fotografin in Paris, über das Amerika der Sechziger Jahre hin bis heute. Dabei spürt Varda der Vergangenheit nicht nur mit Bildern aus vielen ihrer Filme, von Weggefährten, Freunden, Verwandten und der grossen Liebe nach, sondern sie lässt all dies auch, selbst vor und hinter der Kamera agierend, lebendig werden. Fazit: Ein berührender Film über die Kunst des Filmemachens, das Erinnern und die grossartige Agnès Varda.
Isabel Bures