Kino | Madrigal
Der erfolgreiche kubanische Filmemacher Fernando Pérez (“La vida es silbar”, “Suite Habana”) gestaltete voller Poesie ein Traumgedicht ans Leben und an das Theater.
Synopsis: Luisita (Pérez) ist eine Theaterbesucherin, die sich als Zuschauerin masslos in den schönen Schauspieler Javier (Almirante) verliebt. Dieser glaubt nicht mehr an die grosse Liebe und folgt Luisita nur in der Absicht, ihre Wohnung übernehmen zu können. Der Beginn des Abenteuers ist vom Misstrauen Luisitas und den Täuschungen Javiers geprägt. Javier verliebt sich in der Folge abgrundtief und idealisiert sie. Nach einem Zeitsprung erleben wir 2020 eine Liebesgeschichte, die aus der Feder von Javier stammt. Was ist es, was dereinst zählen wird?
Kritik: Zwischen Schein und Sein schwebend, führt uns Fernando Pérez spielend verschiedene Wirklichkeiten vor Augen. Er will uns zeigen, und er tut dies mit typischer lateinamerikanischer Erzählkunst, wie gross die Diskrepanz sein kann, zwischen dem was ist, und dem was man sich denkt. Magisches Kino zwischen Traum und Wirklichkeit, das viel Gegenwärtiges vergegenwärtigt, weil es unter anderem die individuelle Wahrheit sucht, ohne das Skalpell anzusetzen. Und – das tun wir in der Tat doch alle!
Regisseur Pérez hat “Madrigal” René Clair gewidmet. In seinem Film setzt er das Filmende so um, wie es der französischen Meister Clair in “Les grandes manoeuvres” nicht realisieren durfte.
Benny Furth