Kino | Märzmelodie
Kurios und originell inszenierte, melodische Liebeskomödie um drei Berliner Paare. Mit Songs aus über 50 Jahren Deutscher Popgeschichte. Erfrischend anders!
Synopsis: Anna (Neldl) ist Grundschullehrerin. Ihre Schüler machen mit ihr was sie wollen. Sie ist am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Ihre Welt ist trist und ihr Alltag weit unter ihren Erwartungen geblieben. Thilo (Stahlberg) ist Schauspieler, dies allerdings hauptsächlich nur auf seiner Visitenkarte. Mitte dreissig, glaubt er immer noch an seinen grossen Durchbruch. Um Geld zu verdienen, versucht er in einem Callcenter Wein zu verkaufen. Gemeinsame Freunde spielen Schicksal und bringen die beiden zusammen. Thilo verliebt sich sofort Hals über Kopf, doch beide müssen zuerst eigene Probleme lösen. Sie sollten sich eingestehen, dass sie etwas in ihrem Leben verändern und der Wirklichkeit ins Auge sehen müssen. Ganz allmählich, machen sich Anna und Thilo auf den beschwerlichen Weg: zu sich selbst und zueinander …
Kritik: Fast jeder kennt Szenen und Situationen in seinem Lebens, die er mit einer besonderen Musik, einer Melodie oder einem Song verbindet. Der 1964 in Zürich geborene Regisseur Martin Waltz (“Liebe Lügen”) hat Lieder in Gedanken konsequent weitergeführt. Er lässt seine Figuren im Film nicht nur reden, sondern auch singen. Sie singen aber nicht selbst, unter anderen sind es deutsche Rockgrössen, die ihnen ihre Stimme leihen (Nena, Udo Lindenberg, Element of Crime u.a.). Nicht den klassischen Musicalstil realisierte Waltz, sondern eigentlich eine “melodische Liebeskomödie”. Trotz seiner relativ banalen Handlung weiss der Film zu gefallen. Das erwähnte Stilmittel ist originell und kurios. Männlein oder Weiblein, wer romantisch und/oder sentimental veranlagt ist, wird “Märzmelodie” mögen …
Benny Furth