Kino | Mao's Last Dancer
Der chinesische Balletstar Li Cunxin berührte weltweit die Herzen. Die Verfilmung seiner Lebensgeschichte, zeigt auch die Opfer, die er unter Mao’s Regime für seine Freiheit bringen musste.
Synopsis: Als Kind wird Li Cunxin (Chi Cao) anfangs der siebziger Jahre aus seinem Dorf an die staatliche Balletakademie Chinas geholt: er soll ein Tänzer Mao’s werden! Dort entwickelt er eine tiefe Leidenschaft für den Tanz und wird zum herausragenden Tänzer. Für einen Kulturaustausch mit den USA wird er an das Ballet von Houston, Texas eingeladen und erfährt neben einem Kulturschock im Westen die grosse künstlerische Freiheit. Er verliebt sich in Elizabeth (Amanda Schull), eine Tänzerin. Als seine Aufenthaltsverlängerung abgelehnt wird, muss Li eine folgenschwere Entscheidung treffen. Stars: Li Cunxin wird vom Haupttänzer des Birmingham Royal Ballets Chi Cao und dem Nachwuchstalent im Tanz Chengwu Guo verkörpert. Regie & Crew: Neben den australischen Erfolgsregisseur Bruce Beresford («Driving Miss Daisy» 1989) sorgen renommierte Crew-Mitglieder wie der Drehbuchautor Jan Sardi («Shine» 1996) und der Editor Mark Warner («Lara Croft – Tomb Raider» 2001) für ein eindrückliches Kinoerlebnis.
art-tv-Wertung: «Mao’s Last Dancer» ist neben der harten Kindheitsgeschichte eines an Mao’s Balletschulen ausgebildeten Startänzers vorallem ein wunderschöner Tanzfilm und ein bisschen wie ein Märchen. Es ist ein Tanzfilm, der einmal mehr die Kraft des Ausrduckes der Bewegung zeigt und die Bedeutung künstlerischer Freiheit unterstreicht. In dieser Verfilmung seiner Autobiographie berühren Cunxin’s mutige Entschlossenheit und seine gleichzeitig bewahrte Unschuld. Der Tanz ist eine universelle Sprache, die keinen Halt macht vor politischen Systemen. Jedoch kann der Tanz als künstlerischer Ausdruck erheblich von seiner politischen Umgebung beeinflusst oder gar eingeschränkt werden. «Mao’s Last Dancer» sagt die wichtigen Dinge und berührt die Herzen auf melodramatische Weise, ist jedoch dramaturgisch und filmtechnisch nicht überragend. Der Ablauf der Handlung und auch die Schnittstellen zwischen Vergangenheitsrückblicken und der Gegenwart in den USA sind oft auf störende Art vorhersehbar. Die Endauflösung entspricht konventionellem Hollywood, und die Tänzer sind nicht wirklich Schauspieler. Dennoch ist es ein ästhetisch überzeugender und ideell abgerundeter Film – Tanzfreunde kommen auf ihre Rechnung. Fazit: «Mao’s Last Dancer» ist die rührende Geschichte des chinesischen Startänzers Li Cunxin, seines Aufstiegs und seiner Befreiung in den USA.
Isabel Rohr