Kino | Married Life
Mix aus Melodram, Film noir und Satire. Ein amüsant-zeitloser Kommentar zu gewissen Liebeskomplikationen von gestern – und heute …
Synopsis: Harry Allen (Cooper,”Operation Kingdom”) ist ein Mann in den besten Jahren. Erfolgreich, verheiratet – und total verliebt. Aber musste er seine viel jüngere Geliebte ausgerechnet seinem besten Freund Richard (Brosnan, 4 x James Bond) vorstellen? Nur zu gern kümmert sich doch der Schwerenöter um die blonde Kay (Rachel McAdams, “The Family Stone”). Währenddem gelangt der gute Harry allmählich zu der Erkenntnis, dass seine Frau Pat (Clarkson, “Lars and the Real Girl”) ganz bestimmt nicht ohne ihn leben kann. Und so beschliesst Harry schlussendlich, sie lieber umzubringen, als sie der Demütigung einer Scheidung auszusetzten. Aber – siehe da, Pat umgibt ein pikantes Geheimnis …
Kritik: Regisseur und Drehbuchautor Ira Sachs begann seine Karriere als Kurzfilmemacher. Seinem Spielfilmdebüt “The Delta” (1996) war bereits ein rechter Erfolg beschieden. Dann gewann er 2005 den Grossen Preis der Jury in Sundance für “Forty Shades Of Blue”. Mit “Married Life” hat er nun seinen dritten Spielfilm realisiert. Im Stil, in der Ausstattung und Atmosphäre ausgezeichnet und gekonnt in das Jahr 1949 verlegt, ist der Film zuerst einmal eine etwas makabre Tragikomödie. Ungezügelt wird zwischen Melodrama, Satire und Film noir hin und her gependelt. Die Haupdarsteller sind spielfreudig und perfekt eingesetzt. Was aber dem Film fehlt, ist ein durchgehendes Tempo, denn die Story hängt zeitweise ein wenig durch. Fazit: Ein streckenweise leicht moralisierender, amüsant-zeitloser, unterhaltsamer Kommentar zu gewissen Liebeskomplikationen von gestern – und heute …
Benny Furth