Kino | Moon
Mit «Moon» bringt Duncan Jones einen melancholischen Indie Science-Fiction in die Kinos, der sich mit intelligentem Witz und Nachdenklichkeit zugleich sehen lassen kann.
Synopsis: Einige Jahre in der Zukunft: Sam (Sam Rockwell) ist allein für drei Jahre auf dem Mond stationiert, wo Helium-3, die wichtigste Energiequelle der neuen Welt, gefördert wird. Sam kann nur mit dem Gerty (Voice: Kevin Spacey), dem Bordcomputer kommunizieren, denn seit gewisser Zeit ist die Funkverbindung zur Erde gestört. Plötzlich beginnt Sam an Kopfschmerzen zu leiden und hat Halluzinationen, sodass ein Unfall passiert, von dem er in der Krankenstation erwacht, ohne sich zu erinnern, wie er dorthin gelangte. Sam möchte der Sache auf den Grund gehen und fährt zur Unfallstelle zurück Dort trifft er auf seinen eigenen Klon. Zusammen machen die beiden sich auf die Suche nach dem Firmengeheimnis von Lunar-Industries. Stars: Sam Rockwell («The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford» 2007) bestreitet die Szene allein, verdoppelt und vervielfacht und fesselt die Aufmerksamkeit. Regie & Crew: Der britische Jungregisseur Duncan Jones schafft es in «Moon», einen packenden Lowcost Science-Fiction als seinen ersten Langspielfilm zu realisieren.
art-tv-Wertung: Ein Schauspieler und eine Computerstimme schaffen es, die Spannung zu halten! Sam Rockwell fasziniert mit seinen immer leicht anderen Gesichtern; es gibt nur ihn und seinen Klon und den Bordcomputer Gerty. Innerhalb eines limitierten Settings – alles spielt sich ja in der Mondstation und auf der Mondoberfläche ab – kreiert Duncan Jones eine emotional in sich geschlossene und bedrückende Welt: Sam Bell wartet eigentlich auf seine baldige Heimkehr und wird durch Zufall auf merkwürdige Umstände aufmerksam, die ihn immer weiter in den Kaninchenbau vordringen lassen. Irgendwann wird ihm klar, dass er in einer Scheinrealität gelebt hat und dass dahinter die Profitgier des Energiekonzerns Lunar Industries steht. Der eindringliche, schwermütige Soundtrack unterstützt die Stimmungstiefe noch: Sam schaut sehnsüchtig Richtung Erde und wünscht sich zurück. Wie dann einer dem anderen Klon hilft und sie sich zuerst noch darüber streiten, wer nun das Original ist, sind herrliche Szenen. Gleichzeitig ist «Moon» eine Metapher auf die Selbstbefreiung des menschlichen Geistes durch zunehmendes Bewusstsein. Fazit: Duncan Jones überzeugt in «Moon» mit Low Budget Science Fiction, einem inspirierenden Mix aus Menschlichkeit und technischer Zukunftsvision.
Isabel Rohr