Kino | Qué Tan Lejos
Vergnüglich-sympathisches Roadmovie: Ein überzeugender Erstlingsfilm einer jungen Regisseurin und eine weitere lateinamerikanische Kinoentdeckung.
Synopsis: Zwei junge Frauen sind unterwegs nach Cuenca, der friedlichen Gartenstadt im Süden Ecuadors. Esperanza (Tania Martinez) kommt aus Spanien und reist durch das Land auf der Suche nach Entdeckungen. Teresa (Cecilia Vallejo) studiert in Quito, der Hauptstadt Ecuadors und macht sich auf den Weg, ihren Geliebten in Cuenca daran zu hindern, eine andere Frau zu heiraten.
Unterwegs lernen sich die beiden, die der Zufall in einem Bus zusammenbringt, zuerst einander und danach zwei sehr unterschiedliche Männer kennen. Sie durchqueren die Bergwelt Ecuadors, fahren an die Küste und werden zwischendurch zu Tramperinnen, weil ein Streik den öffentlichen Verkehr lahm gelegt hat. Bis sie endlich an ihr Ziel gelangen, wo sie Überraschendes erwartet…
Kritik: Im Volksmund sagt man «reisen bildet». Das hat sicher etwas. Und wer reist nicht gerne? Die ecuadorianische Filmemacherin Hermida hat bisher erfolgreich Kurzfilme gedreht und «Qué tan lejos», auf deutsch «Wie weit noch?», ist ihr erster Spielfilm.
Hermida schickt darin zwei Frauenfiguren durch das Land der Anden und lässt uns teils amüsierend, teils kritisch betrachtend, an interessanten Begegnungen teilnehmen. Sympathisch die Filmfiguren, atemberaubend die Landschaftsbilder, die perfekt mit passender Musik untermalt sind. Das alles macht den Film zu einem vergnüglich unterhaltsamen Roadmovie. Die Story ist linear erzählt und überzeugt mit einer echten, realistischen Stimmung. Ein weiterer lateinamerikanischer Kinofilm, den es zu entdecken gilt!
«Qué tan lejos» ist in Ecuador der bis heute erfolgreichste Film. Er gewann unzählige Publikumspreise und erhielt die Auszeichnung für den «Besten lateinamerikanischen Film des Jahres».
Benny Furth