Kino | Rendition
Meryl Streep agiert im neuen Film von Oscar-Gewinner Gavin Hood herausragend, als zynische Terrorabwehr-Chefin
Synopsis: “Extraordinary rendition” bezeichnet eine Praxis der USA, die es erlaubt, Menschen, die als Terroristen verdächtigt werden, im Ausland legal zu foltern. In “Rendition” geht es um den in Nordafrika stationierten CIA-Agenten Douglas Freeman (Gyllenhaal), der einen Auftrag hinterfrägt, weil er dort Zeuge eines brutalen Verhörs des ägyptisch-amerikanischen Doppelbürgers El-Ibrahimi (Metwally) wird. Letzterer wird terroristischer Aktivität verdächtigt. In den USA unternimmt währendessen El-Ibrahimis Ehefrau (Oscarpreisträgerin Witherspoon) alles in ihrer Macht stehende, um ihren Mann zu finden, der während eines Fluges von Cape Town nach Washington angeblich verschwunden ist …
Kritik: Der südafrikanische “Tsotsi”-Regisseur Hood (Oscar-Gewinner) konnte für seinen ersten US-Film bekannte Stars verpflichten. Die Realisierung eines rasanten und spannenden Politthrillers ist ihm nicht zuletzt wegen den eindrücklichen Schauspielleistungen aller DarstellerInnen fraglos gelungen.
Mit “Rendtition” hat er sich an ein brisantes Thema gewagt. Die seit dem 9/11 herrschende Paranoia und die fragwürdigen Methoden amerikanischer Geheimdienste, verleihen der ganzen Geschichte die nötige Brisanz. Mit einer Paralellhandlung, die Tochter des Gefängnisdirektors verliebt sich in einen jungen Terroristen, schifft er sich aber nur ganz knapp am Melodramatischen vorbei. Dafür entschädigt er die Kinobesucher mit einem starken emotionalen Schluss.
Benny Furth