Kino | Salt
Angelina Jolie in ihrer Paraderolle «Spionin mit Herz» präsentiert sich in einem Stunt geladenen Spionagedebakel mit vielen Twists und Turns.
Synopsis: Die glücklich verheiratete CIA-Agentin Evelyn Salt (Angelina Jolie) wird an ihrem Hochzeitstag als russische Spionin entlarvt. Als Kind an einer russischen Spionage-Schule ausgebildet und mit einem amerikanischen Kind vertauscht, hat sie jahrelang auf den Moment des grossen Einsatzes gewartet. Doch die Weise, in der sich dieser präsentiert, verwirrt sie zusehends, und die vermeindlichen Freunde werden zu Erzfeinden. Salt kämpft sich ihren Weg nach vorn – gegen mehrere Fronten. Stars: Angelina Jolie erfüllt sie gut, die Rolle der schnittigen Doppelagentin mit dem charmanten, leicht provokativen Lächeln. Liev Schreiber («Taking Woodstock» 2009) an ihrer Seite überzeugt in seiner undurchsichtigen Rolle. Regie & Crew: Der erfahrenen Regisseur Phlipp Noyce («The Quiet American» 2002) ist bekannt für spannende Thriller, die in sozial brisanten Situationen spielen, wie z.b. auch der geschichtlich verankerte Film «Catch A Fire» (2006), wo es um die Räumung Süd Afrikas Slums geht. Mit «Salt» scheint er sich mehr im Actionbereich auszutoben.
art-tv-Wertung: Ein richtig stylischer Agentenfilm: Wenn man Angelina Jolie für ihre Schauspielerkarriere erinnern wird, so ganz bestimmt für ihre eleganten Spionagerollen mit Stunts, die sich sehen lassen können! «Salt» ist in diesem Sinne ein neuer, spannender Agentenfilm, der sich aufs Wesentliche konzentriert: visuell anmutende, intelligente Action. Dazu kommt, dass bei Jolie das Herz verletzlich bleiben soll – damit ähnelt ihre Figur männlichen Agentenrollen, wie z.b. die allbekannte eines James Bond, der ja immer am Ende noch die Frau seines Herzens retten muss. Was den Plot betrifft, ist «Salt» nicht überwältigend originell, dennoch ist der Film überraschend spannend und ausgefeilt in Bild, Form und Schnitt. Angelina Jolie schafft es wieder einmal, den Zuschauer in ihren Bann zu schlagen mit ihrem harten Kampf an mehreren Fronten. Es gibt auch einen sehr tragischen Moment, in dem ihre plötzliche Einsamkeit durch den Vertrauensverrat fast unerträglich bodenlos erscheint: ihre ganze Existenz war ja vorgespielt. Andererseits gibt es auch einige scherzhafte Augenblicke, die den Zuschauer inmitten der Spannung auflockern. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung schliessen – ziemlich gekonnt gemacht, ohne Schnörkel. Fazit: «Salt» ist ein spannender, visuell ansprechender Agentenfilm mit einer überzeugend charmanten Angelina Jolie in Hochform.
Isabel Rohr