Kino | Un Secret
Unspektakulär, warmherzig und gradlinig erzählt, ist “Un secret” ein sehenswertes Melodrama.
Synopsis: Ein dunkles Familiengeheimnis und die Geschichte einer Leidenschaft bilden den Kern der inneren Reise dieses Films, die des jungen, katholisch getauften François Grimbert (Amalric). Als Einzelkind aufwachsend, erfindet er sich einen grossen Bruder (Bruel) und malt sich die Vergangenheit seiner Eltern aus. An seinem fünfzehnten Geburtstag enthüllt ihm Louise (Depardieu), eine Freundin der Familie, eine erschütternde Wahrheit. Die Grimberts sind Juden und haben das Leben im besetzten Paris keineswegs so unbeschadet überstanden, wie François bisher glaubte. Plötzlich wird er an eine von allen verdrängte Vergangenheit herangeführt … (Im Vorprogramm: “Sainte Barbe”, Animationsfilm, Kanada/CH 2007, 8 Min.)
Kritik: “Un Secret” ist die Adaption des Bestseller-Romans gleichen Titels von Philippe Grimbert. Regisseur Claude Miller hat schon als Drehbuchautor, Produzent und Regieassistent erfolgreich gewirkt und auf sein Konto als Regisseur gehen Erfolge wie “La petite Lili”, “Classe de neige”, “Le Sourire” und “Garde à vue”. Alles Filme die untereinander ähnliche Themen aufweisen. In streng klassischem Sinn hat er auch hier wieder eine Geschichte um eine schwere Kindheit, Identitätsverlust und Liebestragik inszeniert. Die Zeitebenen wechseln gekonnt und von Farbe (unüblich für die Vergangenheit) zu Schwarz-Weiss (für die Gegenwart).
Benny Furth