Kino Xenix Filmreihe | Kinski & Kinski
Als Schweizer Premiere ist der legendäre «Kinski Paganini» zu sehen. Klaus Kinskis eigenwilliges und souverän inszeniertes filmisches Vermächtnis trägt entscheidend dazu bei, dem Phänomen Kinski ein Stück näher zu kommen.
Hommage: Kinski und seine schöne Tochter
Klaus Kinski dem Einzelgänger der besonderen Art und seiner Tochter Nastassja Kinski widmet das Kino Xenix im Februar eine filmische Hommage. Das Phänomen Klaus Kinski polarisierte und polarisiert noch heute: Kinski wurde geliebt oder gehasst – das galt für den Bühnendarsteller, den Rezitator wie den Filmschauspieler. Er lebte die exzessive Selbstinszenierung. Seine Tochter Nastassja Kinski hingegen nimmt seit zwanzig Jahren, seit jener Szene bei Wenders «In weiter Ferne, so nah!», einen langen Abschied von der Kinoleinwand und taucht doch immer wieder auf, um sich in unseren Erinnerungen festzuklammern, so wie jetzt im Kino Xenix, das in der Filmreihe «Kinski & Kinski» insgesamt 28 Filme zeigt.
«Kinski Paganini» – Klaus Kinskis einzige Regiearbeit
Es erstaunt, dass der Film «Kinski Paganini», in dem Kinski selber die Regie führt und gleichzeitig die Hauptrolle spielt, in der Schweiz noch nie gezeigt wurde. Das Kino Xenix holt das nach und zeigt eine vom Filmemacher, Drehbuchschreiber und Cutter in Personalunion auch selbst angefertigte englische Synchronfassung mit deutschen Untertiteln. Nicht verpassen!
Zum Film:
Parma, 1834: Der Geigenvirtuose Niccolò Paganini (Klaus Kinski) gibt ein Konzert, das durch die Naturgewalt seiner Musik das (vorwiegend weibliche) Publikum in Ekstase versetzt. Paganini selbst durchlebt, initiiert durch diesen furiosen Auftritt, Stationen seines Lebens, erinnert die Vergangenheit, nimmt die Zukunft vorweg. Zu sehen ist, wie er als Getriebener einsam durch die Lande reist, wie er mit seiner grössten Liebe Antonia Bianchi lebt, wie er seinen Sohn Achille – sein einziger Ruhepol – in den Schlaf musiziert. Zu sehen ist vor allem auch Paganinis sexuelle Gier, wie er geradezu über Frauen herfällt, sein langsamer Zerfall, und wie er ein letztes Mal spielt, um schliesslich in ungeweihter Erde verschachert zu werden.
Kinski Paganini | Klaus Kinski, Italien/Frankreich 1989; 81’ E/d | Mit Klaus Kinski, Debora Kinski, Nicolai Kinski, Dalila di Lazzaro, Tosca D’Aquino, Eva Grimaldi, Beba Balteano, André Thorent, Bernard Blier, Marcel Marceau