Kino | Youth Without Youth
Ein rumänisches Blitzgewitter rückt die medizinische Weltbühne unverhofft in ein total neues Scheinwerferlicht. Das verblüfft nicht nur die Ärzte weltweit, sondern lockt auch etliche Nazischergen an. Der Person im Mittelpunkt bleibt nur die Flucht.
Synopsis: Während einer unheilvollen rumänischen Gewitternacht wird ein berühmter und in die Jahre gekommener Professor der Sprache unmittelbar von einem Blitz getroffen. Doch das anfangs katastrophale Ereignis entpuppt sich als aussergewöhnliches (Un-)Glück. Entgegen den Regeln der Natur respektive Schulmedizin verläuft der Heilungsprozess nicht nur rasch, sondern verjüngt den Sprachgelehrten auch noch rasant: Aus 70 werden verwunderliche 30 Jahre. Diese mirakulöse Metamorphose hat aber auch seine Schattenseiten. Denn im Scheinwerferlicht der Sensation lauert nicht nur die weltweite Ärzteschaft. Ebenfalls höchstes Interesse zeigen die Nazis. Dem Professor bleibt nur noch die Flucht.
Kritik: Alleine schon die drei Zugpferde Coppola, Roth und Ganz dürften die Interessensspirale nach oben drehen und den Film auf dem Radar der Kinogänger erscheinen lassen. So gut ist er aber leider nicht. Am ehesten vermag noch Tim Roth in seiner Rolle als Professor Dominic Matei zu überzeugen. Auch die Nazis, allen voran «der letzte Optimist Europas» (wahnwitzige Selbsteinschätzung), Dr. Josef Rudolf, spielen ihre Parts durchwegs gut. Schade nur, dass mit allen im Film aufgeführten Sprachen mehr Langeweile, denn Formenreichtum oder Spielwitz aufkommt. Das rund zweistündige Leinwandereignis läuft dadurch immer wieder Gefahr, des Zuschauers Aufmerksamkeit zu verlieren. Und das ist Gift – so wie die Nazidiktatur mit ihrer Verrücktheit.
Cyril Schicker