La boda de Rosa
Eine lebensfrohe feministische Komödie um die 45-jährige Rosa, die ihr Leben in die Hand nimmt.
Rosa ist für alle da. Ihr Leben gleicht einem Marathon zwischen den Bedürfnissen ihrer gesamten Familie. Als ihr Vater bei ihr einziehen will, beschliesst sie, den wichtigsten Schritt ihres Leben zu tun: Sie sagt Ja – zu sich selbst. Es soll ein einziges Mal nur ganz allein um sie gehen und so plant sie eine Hochzeit. Hauptdarstellerin Candela Peña läuft im Film zu ganz grosser Form auf.
arttv Rezension
Das eigentliche ‹Ereignis› in «Boda de Rosa» ist die Hauptdarstellerin Candela Peña. Sie, die schon zweimal mit Icíar Bollaín drehte, bei Pedro Almodóvar oder Isabel Coixet in Nebenrollen brillierte, läuft hier zur ganz grossen Form auf. Candela Peña verkörpert perfekt die Figur der Kostümschneiderin Rosa – mit ihrer unauffälligen Erscheinung, ihrem netten, ebenso beflissenen wie bescheidenen Wesen. Für alle da – selbst aber nicht gehört, wie inexistent. Bis sie eines Tages aus allem aussteigt, zu sich findet und auf der Leinwand erstrahlt. Das Setdesign kreiert dazu die atmosphärischen Schauplätze: So wird die düstere Engnis der mit Kostümen überfüllten Filmgarderobe, wo Rosa arbeitet, ebenso fühlbar wie das heillose Durcheinander im Haushalt von Rosas Bruder Armando (Sergi López) – aber auch die Magie der verstaubten Familienschneiderei im Küstenort Benicàssim, wo Rosa den Neustart wagen will.
Icíar Bollaín – selbst erfolgreiche Schauspielerin – begann in den 90ern als Regisseurin und hat sich seither etabliert: etwa mit «También la lluvia» (2010) oder «Yuli» (2018) (beide liefen bei uns im Kino). Mit «La boda de Rosa» gelingt ihr eine mit viel Verve erzählte Geschichte von Aufbruch und Self-Empowerment. Dabei habe sie mit dem für sie «weiblichsten Team je gearbeitet», sagt Bollaín, «fürs Szenenbild, die Musik, die Produktion … Eines Tages habe ich mich umgeschaut, und da sassen 20 Frauen um mich herum. Es war beeindruckend!» Doris Senn
Zum Film
Rosa hat genug! Als Schneiderin hat sie bis zum Umfallen gearbeitet, sich zudem ständig um ihren Vater, um die Kinder ihres Bruders und um die Katze ihrer Freundin gekümmert. Und jetzt hat ihr Vater auch noch beschlossen, bei ihr einzuziehen. Knall auf Fall verlässt Rosa Valencia, um in einem kleinen spanischen Küstenort ihren Traum zu erfüllen: im leerstehenden Schneiderladen ihrer Mutter ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Wenn da nur nicht ihre Geschwister, ihr Freund und ihre erwachsene Tochter wären, alle mit Problemen, die Rosa lösen soll. Ihr Handy hört gar nicht mehr auf zu klingeln – also beschliesst Rosa, ein Zeichen zu setzen: Sie will heiraten. Und Rosas Hochzeit wird eine ganz besondere sein… (Synopsis)
Die Regisseurin
Icíar Bollaín ist eine vielfach ausgezeichnete spanische Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie ist die Tochter eines Flugzeugingenieurs und einer Musiklehrerin. 1983 absolvierte sie ihr Schauspieldebüt im Film «El Sur». 1995 veröffentlichte sie ihren ersten eigenen Spielfilm. Für ihren Film «Öffne meine Augen» wurde sie 2004 bei der Verleihung der Goyas, der spanischen Filmpreise, für die beste Regie wie auch für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Mit «Yuli» (2018) schuf sie eine Biographie über den kubanischen Tänzer und Choreograph Carlos Acosta.
Weiter Stimmen
«Klug geschrieben, perfekt besetzt und ausgezeichnet gespielt, ist Bollaín eine ebenso originelle wie sympathische Komödie über eine laute Familie geglückt, die mit leisen Zwischentönen begeistert.» – spielfilm.de | «Eine überforderte, von ihren Mitmenschen ausgenutzte Mittvierzigerin wählt einen radikalen Schritt zur Unabhängigkeit: Sie heiratet sich selbst. Die spanische Produktion ‹La boda de rosa› vermittelt ihre essentiellen Botschaften sowohl mit Augenzwinkern als auch dem nötigen Ernst. Schwächen zeigt die Tragikomödie bei der Figurenzeichnung.» – Björn Schneider, cineman.ch | «Eine Feel-Good-Komödie, engagiert und feministisch.» – Screen International | «In bester spanischer Kinotradition, mediterran und fröhlich» – Publico