Locarno Festival | «Open Doors»
Das Festival Locarno unterstützt Filmschaffende aus wirtschaftlich oder politisch benachteiligten Teilen der Welt.
Die Initiative «Open Doors» arbeitet gemeinsam mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Bundes und dient dazu, unabhängiges Filmschaffen aus südlichen und östlichen Teilen der Welt zu fördern und bekannt zu machen. Der laufende Zyklus konzentriert sich auf den südasiatischen Raum, wobei dieses Jahr Afghanistan, die Malediven, Pakistan und Sri Lanka im Mittelpunkt stehen.
Acht Länder Südasiens im Scheinwerferlicht
Mit dem Open Doors Lab, dem «Open Doors Hub» und den «Open Doors Screenings» will die Initiative «Open Doors» über den Zeitraum von drei Jahren (2016-2018) acht Länder Südasiens ins Scheinwerferlicht rücken und unterstützen: Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, die Malediven, Myanmar, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Für den künstlerischen Leiter des Locarno Festivals Carlo Chatrian «sind der Publikumserfolg und die vielen positiven Reaktionen auf die Projekte des vergangenen Jahres eine Bestätigung unserer bisherigen Bemühungen und ermutigen uns, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.» Er sei überzeugt, dass die kommende 15. Ausgabe von Open Doors ein facettenreiches und umfassendes Bild einer Region mit einem äusserst lebendigen und aufstrebenden Filmschaffen zeichnen könne.
Letztes Jahr in Locarno – dieses Jahr in Cannes
Die acht Teilnehmenden der ständigen Weiterbildungsplattform «Open Doors Lab» sind Regisseur*innen und Produzent*innen aus denjenigen Ländern, die dieses Jahr besonders im Fokus stehen: Afghanistan, Pakistan, die Malediven und Sri Lanka. Neben der bemerkenswert jungen afghanischen Delegation finden sich darunter auch international bereits bekannte Namen wie der Pakistaner Jami Mahmood, dessen Film «Moor» von Pakistan zur 88. Academy-Awards-Nominierung vorgeschlagen wurde, sowie Rasitha Jinasena, Produzent des Films «28» von Prasanna Jayakody, der 2015 am Festival von Rotterdam gezeigt wurde. Sophie Bourdon, Leiterin von «Open Doors», ist mit den ersten Ergebnissen dieser Initiative sehr zufrieden. Ein gutes Beispiel für ihren Erfolg sei der junge Birmane Wera Aung: « Wir hatten ihn letztes Jahr ausgelesen fürs «Open Doors Lab» – dieses Jahr ist er eingeladen worden in die Fabrique des Cinémas du Monde in Cannes.» Wera Aung wird auch dieses Mal in Locarno anwesend sein und dort sein jüngstes Werk präsentieren: «One Summer Day».
Seit 15 Jahren
Die «Open Doors» Initiative des «Festival del film Locarno» wurde vor fünfzehn Jahren ins Leben gerufen und arbeitet seither mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten zusammen. «Open Doors» bietet öffentliche Vorführungen (Screenings), Workshops für aufstrebende Produzent*innen und Regisseur*innen (Lab) sowie eine internationale Plattform für jeweils acht Filmprojekte aus der betroffenen Region mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit und die Finanzierung einschlägiger Produktionen zu fördern (Hub).