Migros-Kulturprozent | 6. CH-Dokfilm-Wettbewerb
Der Sieger des sechsten CH-Dokfilm-Wettbewerbs zum Thema Zeit ist bekannt: «Milan Noir» von Sergio da Costa. Als Zugabe zur Preisverleihung führte Hazel Brugger eine erheiternd geistreiche Performance auf, die sich mit dem neuen Wettbewerbsthema «Utopie» befasste.
Diesjähriger Gewinner: Sergio da Costa
Gewinner des 6. Migros-Kulturprozent CH-Dokfilm-Wettbewerbs zum Thema Zeit ist Sergio Da Costa mit dem Filmprojekt «Milan Noir» (Produktion: Close Up Films, Genf). Im Genfer Zentrum für die Rehabilitierung von Wildvögeln werden nicht nur gefiederte Patienten behandelt, es ist auch ein Reintegrationszentrum für Sozialhilfeempfänger. Der Regisseur begleitet einen verletzten Greifvogel und dokumentiert dessen Heilung – am Ende soll er wieder in die Wildnis entlassen werden. Dies gilt auch für die Langzeitarbeitslosen, die ihn pflegen, doch gestaltet sich deren Genesungsprozess komplizierter. Indem der Film die Situation des Vogels mit derjenigen der menschlichen Protagonisten kontrastiert, zeigt er unterschiedliche Formen von Zeiterfahrung – den unbeirrbaren Rhythmus der Natur, deren Abläufe sich nicht beschleunigen lassen, und das Tempo unserer Leistungsgesellschaft, dem längst nicht alle gewachsen sind.
CH-Dokfilm-Wettbewerb des Migros-Kulturprozent
Der Dokumentarfilm ist eine Kernkompetenz im Schweizer Filmschaffen. Um ihm eine Erfolg versprechende Plattform zu bieten und den Diskurs über gesellschaftlich relevante Themen anzuregen, veranstaltet das Migros-Kulturprozent einen zweistufigen Dokumentarfilm-Wettbewerb. Filmschaffende können ihre Filmprojekte, die sich mit aktuellen und für die Schweiz relevanten gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen, beim Migros-Kulturprozent einreichen. Eine Jury wählt aus den eingegangenen Projekten drei aus und unterstützt deren Ausarbeitung bis zur Produktionsreife mit je 25‘000 CHF. Die entwickelten Projekte werden anschliessend erneut der Jury vorgelegt. Die Realisierung des Gewinnerprojektes wird mit zusätzlicher Unterstützung der SRG SSR vollumfänglich finanziert.