New Order
«New Order» wirft einen dystopischen Blick auf Mexiko, aber weit entfernt von der Realität ist er nicht.
In seiner Genauigkeit und Rigorosität erinnert der Film von Regisseur Michel Franco hier an Bong Joon-hos «Parasite» von 2019. Auch wenn seine spezielle Dystopie stark auf die lateinamerikanische Gesellschaft ausgerichtet ist – ganz so wie «Parasite» es auf die koreanische war–, so ist die Universalität dieser Themen doch überall zu finden.
Michel Franco wurde 1979 in Mexico City geboren, zählt aktuell zu den führenden mexikanischen Filmemachern und verfügt längst auch international über grosses Renommee. Zu den Filmen, die er geschrieben, inszeniert und produziert hat, gehören «Chronic» (2015), der beim Festival de Cannes einen Preis für das beste Drehbuch erhielt, «Las Hijas De Abril» (2017), der im Rahmen von ‹Un Certain Regard› beim Festival de Cannes den Jurypreis gewinnen konnte, und «Después De Lucía» (2012), der im Rahmen von ‹Un Certain Regard› beim Festival de Cannes den Hauptpreis zugesprochen bekam. Sein Regiedebüt hatte Franco 2009 mit «Daniel Y Ana» abgeliefert; 2015 realisierte er zudem den Film «A Los Ojos».
Zum Film
Michel Francos dystopischer Sozialthriller «New Order» wurde 2020 mit dem Grossen Silbernen Löwen der Jury und dem Leoncino d’Oro der Jugendjury der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet. In diesem fesselnden und spannenden Thriller in der nahen Zukunft in Mexiko-Stadt versinkt eine verschwenderische Hochzeit der Oberschicht während eines unerwarteten Aufstands der Unterschicht im Chaos, welcher in der Folge einem gewaltsamen Staatsstreich und dem Zerfall von Recht und Ordnung weicht.