Schweizer Filmpreis 2008 | Nominationen
In der «Nacht der Nominationen» wurde die Liste der Nominierten für den Schweizer Filmpreis enthüllt. Sie gibt Anlass zur Besorgnis.
So findet sich auch «Tandoori Love» von Oliver Paulus auf der Liste der fünf besten Schweizer Spielfilme. Das ist etwa so, als wenn man einen Kebab-Stand zur Wahl des besten Restaurants nominieren würde. Zugegeben, Filme sind immer auch Geschmacksache, aber ob da nicht einfach beim neuen Auswahlverfahren jene Filme eine Chance haben, die auf die eifrigste Lobby zurückgreifen können?
Filmpreise sind OK, sie bieten Anlass, über Filme nachzudenken, darüber zu diskutieren und zu schreiben. Ob sich allerdings der Aufwand, der um den Schweizer Filmpreis gemacht wird, überhaupt lohnt, ist fraglich. Eine arttv Publikumsbefragung (Trailer) am Filmfestival Locarno hat gezeigt: Das Publikum interessiert sich kaum für all die vielen «Awards». Für die Gewinner sind sie hingegen wichtig und tragen zur Karriere bei.
In der Kategorie «Bester Spielfilm» nominiert sind weiter: «Du bruit dans la tête» von Vincent Pluss, «Happy New Year» von Christoph Schaub, «Home» von Ursula Meier sowie «Un autre homme» von Lionel Baier. Den Titel der besten Darstellerin machen sich die drei Schauspielerinnen Céline Bolomey in «Du bruit dans la tête», Natacha Koutchoumov in «Un autre homme» und Alexandra Prusa in «Räuberinnen» streitig. Nils Althaus in «Happy New Year», Raphael Carlucci in «Zufallbringen» und Dominique Jann in «Luftbusiness» sind die Kandidaten für den Titel des besten Darstellers.
Je fünf Produktionen wurden in den Kategorien «Bester Dokumentarfilm», «Bester Kurzfilm» und «Bester Trickfilm» nominiert. Hinzu kommen Nominationen für das beste Drehbuch, das beste schauspielerische Nachwuchstalent und für die beste Filmmusik. Nicht vertreten ist der erfolgreichste Film des letzten Jahres «Bergauf, Bergab».
Felix Schenker