Schweizer Filmpreis 2010 | Radikaler Teppich
Glamourös ging der erstmals in Luzern veranstaltete Schweizer Filmpreis über die Bühne. art-tv.ch wollte von den Akteuren der Filmszene – notabene auf dem Roten Teppich – wissen, ob der Schweizer Film nicht radikaler werden muss, will er international Erfolg haben.
Luzern kann es!
Ein herrlicher Sonnentag, eine atemberaubende Kulisse mit See und Bergen! Einen schöneren Rahmen für den Schweizer Filmpreis kann man sich kaum vorstellen. Einmal mehr wurde klar, was für einen grossen Wurf Luzern mit ihrem KKL gelungen ist. Der Filmpreis, der erstmals in Luzern über die (grosse) Bühne ging, war geprägt durch das Luzerner Synfonieorchester. Eine solide, wenn auch wenig innovative , aber würdige und schöne Feier. Eigentlicher Höhepunkt war – so hart das für die Filmkultur auch klingen mag – das Gala-Dîner. Auch hier zeigte sich das KKL von seiner besten Seiten. Es liegt auf der Hand, die Leuchtenstadt ist oder wäre der ideale Ort für weitere grosse Filmanlässe. Europäische Premieren mit den ganz grossen Stars!
Die Preisträgerinnen und Preisträger QUARTZ 2009
Zehn QUARTZE wurden beim Schweizer Filmpreis 2009 am 7. März 2009 im KKL Luzern verliehen. «Home» von Ursula Meier (Produktion: Box Productions, Lausanne) geht als Siegerfilm in der Kategorie «Bester Spielfilm» hervor. «Home» wurde ebenfalls für das «Beste Drehbuch» von Ursula Meier und Antoine Jaccoud ausgezeichnet und Kacey Mottet Klein, der in «Home» den Sohn spielt, gewann den QUARTZ «Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent». Der QUARTZ des «Besten Dokumentarfilms» ging an «No More Smoke Signals» von Fanny Bräuning (Distant Lights Filmproduktion, Zürich). Als «Bester Kurzfilm» wurde « Un día y nada » von Lorenz Merz (Zürcher Hochschule der Künste) erkoren, während der QUARTZ «Bester Trickfilm» an « Tôt ou tard » von Jadwiga Kowalska (Hochschule Luzern Design & Kunst) ging. Der QUARTZ für die «Beste Darstellerin» zeichnete Celine Bolomey für ihre Hauptrolle im Film «Du bruit dans la tête» aus, während Dominique Jann die Auszeichnung «Bester Darsteller» für seinen Auftritt im Film «Luftbusiness» erhielt. In der neu geschaffenen Kategorie «Beste Filmmusik» wurde der Preis Marcel Vaid für die Musik im Film «Zara» zugesprochen. Der Spezialpreis der Jury ging an Danilo Catti für das künstlerische und politische Engagement in «Gìu le mani».
Die Jury
Die Jury wurde vom schweizerisch-italienischen Regisseur Silvio Soldini präsidiert. Die weiteren sechs Mitglieder waren: Emmanuelle Antille (Regisseurin, Lausanne), Isabelle Favez (Trickfilmregisseurin, Zürich), Pierre Favre (Musiker, Zürich), Barbara Lorey de Lacharrière (Journalistin und Filmkritikerin, Paris) Anatole Taubman (Schauspieler, Berlin) und Ruth Waldburger (Produzentin, Zürich).
Ein TV-Event
Die zwölfte Ausgabe des Schweizer Filmpreises QUARTZ wurde dieses Jahr erstmals anlässlich eines Gala-Abends verliehen. Fernseh-Moderatorin Susanne Kunz führte im KKL Luzern 1’300 Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft durch die Preisverleihung. Für den feierlichen Rahmen sorgte das Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Matthias Bamert.
Aus Anlass der Gala «Verleihung Schweizer Filmpreis QUARTZ 2009» widmeten die Fernsehprogramme der SRG SSR idée suisse auf SF zwei, TSR 1 und RSI la 1 den ganzen Samstagabend dem Schweizer Filmschaffen. Die Preiszeremonie stand dabei teils als Direktübertragung, teils als Aufzeichnungen im Mittelpunkt der Sendungen.