Schweizer Filmpreis 2019 | Schiffbruch für Wolkenbruch
- Publiziert am 23. März 2019
Michael Steiners Kinohit «Wolkenbruch» ist mit über 250000 Eintritten nur zahlenmässig der beste Spielfilm des Jahres.
Dafür wird Joel Basman als herausragendster Schauspieler des Kinojahres gehandelt. Er spielt in Steiners Komödie die Hauptrolle. Sein weibliches Pendant ist Judith Hofmann. «Ceux qui travaillent» darf sich als bester Spielfilm und «Chris the Swiss» als bester Dokfilm die Krone aufsetzen. Erwartet und verdient! Der emotionalste Moment des Abends war wohl die Vergabe des Ehrenpreises an Beki Probst – «La grande Dame», des europäischen Kinos.
Dreifach gut
An der Verleihung der Schweizer Filmpreise wurden der Spielfilm «Ceux qui travaillent» und der Dokumentarfilm «Chris the Swiss» je dreimal ausgezeichnet. Regisseur und Drehbuchautor Antoine Russbach nahm in den Kategorien «Bester Spielfilm» und «Bestes Drehbuch» Trophäen für seinen von Box Productions sàrl produzierten Film «Ceux qui travaillent» entgegen und Pauline Schneider wurde für ihre Darstellung als Hilde in der Kategorie «Beste Darstellung in einer Nebenrolle» gewürdigt. Natürlich kann es nur einen besten Film geben, trotzdem schade, dass Michael Steiner für Wolkenbruch nicht zum Zug kam. Einmal mehr hat die Komödie den Kürzeren gezogen.
Erfolgsproduzent Samir
Ebenfalls drei Auszeichnungen, darunter die Trophäe für den «Besten Dokumentarfilm», erhielt «Chris the Swiss» von Anja Kofmel. Der Film wurde von Dschoint Ventschr produziert. Filmemacher Samir ist dort der wichtige Mann. Überdies holte Marcel Vaid mit seiner Komposition die Trophäe für die «Beste Filmmusik» und Stefan Kälin wurde mit dem Preis für die «Beste Montage» geehrt.
Kreuzfahrten und Selfies
In den Kurzfilm-Kategorien wurde «All Inclusive» von Corina Schwingruber Ilić (Freihändler Filmproduktion GmbH) als «Bester Kurzfilm» ausgezeichnet, «Selfies» von Claudius Gentinetta (Gentinetta Film) erhielt die Trophäe für den «Besten Animationsfilm» und «Les Heures-Encre» von Wendy Pillonel, Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste, wurde in der Kategorie «Bester Abschlussfilm» gewürdigt.
Trostpreis für Zwingli
Die Preise für den «Besten Darsteller» und die «Beste Darstellerin» gingen an Joel Basman für seine Rolle als Motti in «Wolkenbruch» und an Judith Hofmann für ihre Rolle als Ruth in «Der Unschuldige». Peter Indergand wurde für seine Leistung im Dokumentarfilm «Eldorado» mit der «Besten Kamera» ausgezeichnet. Der Spezialpreis der Akademie wurde der Kostümbildnerin Monika Schmid und der Szenenbildnerin Su Erdt für das überzeugende historische Design im Spielfilm «Zwingli» überreicht. So konnte die Filmakademie den Historienfilm doch noch würdigen. Jede andere Auszeichnung wäre wohl ungerechtfertigt gewesen.
Grande Dame
Die Kinofachfrau und Kulturvermittlerin Beki Probst wurde für ihr herausragendes Lebenswerk mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. In seiner Laudatio unterstrich Bundesrat Alain Berset ihre grossen Verdienste um die Förderung von Filmen: «Beki Probst ist eine der grossen Triebkräfte des Films in der Schweiz und eine Kulturvermittlerin von internationalem Format. Sie zeigte die Filme stets in der Originalsprache mit Untertiteln und gab den Kinogängerinnen und Kinogängern die Gelegenheit, Filme aus der ganzen Welt zu entdecken und die Beziehungen zwischen unseren vielfältigen Filmkulturen zu stärken.»
Wahl der Gewinner
Das Eidgenössische Departement des Innern wählt unter den nominierten Filmen die Gewinner basierend auf den Empfehlungen der rund 440 zahlenden Mitglieder der Schweizer Filmakademie aus. Für den Gewinn des Filmpreises werden keine zusätzlichen Geldbeträge ausgerichtet.