Spielfilm | Aurore
- Publiziert am 22. August 2017
Agnès Jaoui glänzt mit gewohntem Witz und Wärme als Frau im besten Alter, die sich nicht unterkriegen lässt und die Liebe wiederfindet.
Die getrennt lebende Aurore ist über 50 und hat gerade ihren Job verloren. Sie ist enttäuscht vom Leben. Doch dann findet sie durch einen Zufall ihre große Jugendliebe wieder – und plötzlich erscheint alles möglich. Was wäre, wenn ein neues, ein glücklicheres Leben genau jetzt beginnt?
Zum Film
Ohne Mann und ohne Arbeit, aber mit höllischen prä-menopausalen Hitzewallungen und demnächst auch bereits mit Enkelkind: In einer von Jugend- und (Re-)Produktivitätswahn geprägten Gesellschaft fühlt sich Aurore mehr und mehr auf das Abstellgleis gedrängt. Doch sie verliert den Humor nicht, erlangt ihr Selbstbewusstsein und ihre Unternehmungslust zurück und erobert in Folge das Herz ihrer unverhofft wiedergetroffenen Jugendliebe Totoche.
Ohne in die Fallen eines Aufklärungsfilms zu tappen, gelingt der Regisseurin Blandine Lenoir eine un- und aussergewöhnliche Komödie voller Schwung, in welcher auch die kleinste Nebenrolle Charme und Zärtlichkeit versprüht. Das Thema des Filmes sei wie so oft aus einer persönlichen Erfahrung entstanden, erklärt Lenoir: «Ich erreichte meine Vierziger mit Beklemmung und ohne zu verstehen, weshalb ich eine solche Angst hatte, alt zu werden.» Schnell sei ihr klar geworden, dass Fünfzigjährige Frauen im Kino kaum repräsentiert sind. «Wieso soll man Lust haben, ein Alter zu erreichen, für das es keine Bühne gibt?», so habe sie sich gefragt. Tatsächlich befänden sich viele ihrer Freundinnen in emotionaler Einsamkeit: tolle Frauen, schön, klug, deren ehemalige Partner ein neues Leben begonnen hatten. «Diese Frauen wollte ich in den Mittelpunkt rücken und ihnen – und damit auch mir selbst – Lust auf’s Altern vermitteln!»
Stimmen
«Dieser Film ist ein kleines Bijou, welches mit Humor von den Frauen über 50 spricht. Der Film ist lustig, gut geschrieben und mit ausgezeichnet besetzten Nebenrollen rund um eine einzigartige Agnès Jaoui.» Mehdi Omaïs – Télé 2 semaines | «S’il brille souvent par ses réparties qui font mouche, ses dialogues savoureux et ses situations gentiment cocasses, ‹Aurore› émeut surtout par sa capacité à aborder, par le truchement d’une caméra bienveillante, la question du corps d’une femme mûre, sa beauté et sa place dans la société.» Fabien Reyre – Critikat.com