Spielfilm | Casting
Die ganz normale Absurdität und menschliche Grausamkeit eines Castingprozesses.
Vorstellungsgespräche gehören wohl zu den unangenehmsten Situationen des modernen Lebens. In einer hochemotionalen Branche wie dem Film wird dies jedoch noch weiter getrieben. Nicolas Wackerbarths neuer Film «Casting» erzählt eine Geschichte aus der Filmszene, verpackt in ein Fassbinder Remake, die doch darüber hinaus auf die «condition humaine» verweist.
Zum Film
Eine Woche vor Drehbeginn ist die Hauptrolle immer noch nicht besetzt. Vera soll ein Remake von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, realisieren und sucht dafür die Idealbesetzung. Während der Produzent und das Team an der Regisseurin verzweifeln, freut sich Gerwin über die Mehrarbeit. Er verdient sein Geld als Anspielpartner und spricht für die prominenten Bewerberinnen Dialogsätze ein. Als der männliche Hauptdarsteller abspringt, wittert Gerwin seine Chance, als Schauspieler wieder Fuss zu fassen.
Regisseur Nicolas Wackerbarth trifft Fassbinders Vorlage in ihrem vielschichtigen Wesen und schafft gleichzeitig ein ganz eigenes, tiefgründiges Werk. «Casting» wirft einen schonungslosen Blick in die Abgründe menschlicher Beziehungen, die gesteuert sind durch Macht, Leidenschaft und Verzweiflung. Doch ganz nebenbei fördert Wackerbarth auch bittere Wahrheiten über Kräfteverhältnisse und Abhängigkeiten in der Filmbranche zu Tage.
«Casting» ist ein ebenso kluger wie unterhaltsamer Film, geprägt durch spannende Wendepunkte, Humor – und das atemberaubende Schauspiel eines virtuosen Ensembles.
Stimmen
«Der beste Film auf dieser Berlinale. Regisseur Nicolas Wackerbarth wagt sich aufs Eis, wo die anderen bestenfalls einen Uferspaziergang machen.» Perlentaucher | «Das intelligenteste Remake, das ich je gesehen habe. … Wenn Sie nur einen Film im Festival sehen können: Mit ‹Casting› machen Sie nichts falsch, auch wenn Sie den Namen ‹Fassbinder› nie gehört haben und das Filmbusiness Sie nicht interessiert.» Der Tagesspiegel